Tegel – Ökologisch und minimalinvasiv soll sie vonstatten gehen: die Kampfmittelräumung an der Tegeler Stadtheide – und damit dem Rollfeld des ehemaligen Flughafens TXL. Wie die landeseigene Gesellschaft Grün Berlin mitteilt, haben diese Woche die Maßnahmen dazu jetzt begonnen, bis Ende des Jahresviertels sollen die Flächen des ersten von fünf Abschnitten bereits fertig sein, ungefähr 152 Hektar Land.
Eine ökologische Baubegleitung, die den Schutz von Flora und Fauna während des gesamten Räumungsprozesses sicherstellt, ist elementarer Bestandteil der Maßnahme, heißt es von Grün Berlin. In der zweiten Jahreshälfte folgt auf die jetzt angegangene westliche Fläche eine weitere, dann südlich der nördlichen Landebahn.
Dabei werden jeweils zunächst die belasteten Flächen manuell mit elektromagnetischen Sonden, später computer- und fahrzeuggestützt sowie im Abgleich mit Luftaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg genauestens untersucht. Nur bei gemessenem Bedarf erfolgt eine tatsächliche Räumung der Munitionsreste.
Um die auf dem Areal lebenden Tiere und Pflanzen bestmöglich zu schützen, überwacht ein von Grün Berlin beauftragtes, auf Arten- und Naturschutz spezialisiertes Ingenieurbüro die gesamten Maßnahmen im Rahmen einer „Ökologischen Baubegleitung“. Dabei finden die Brutzeiten der hier angesiedelten Vögel wie Feldlerche und Steinschmätzer oder die Vegetationsperioden Berücksichtigung. Diese Kombination aus minimalinvasiver, lediglich bei tatsächlichem Bedarf anstehender Kampfmittelentfernung sowie sukzessiver Vorgehensweise sorgt gleichzeitig für eine naturschonende wie zügige Entwicklung.
Eine öffentliche Nutzung erster Teilbereiche ist daher voraussichtlich ab 2024/25 möglich. Alles in allem soll das gesamte Procedere bis 2026 andauern.
Die Kosten für die Entwicklung der „Tegeler Stadtheide“ belaufen sich auf rund 48,5 Millionen Euro, finanziert aus Landesmitteln sowie Ausgleichs- und Ersatzmitteln.