Frau Dr. Cornelia Gumbel, Sie vertreten die Bürgerinitiative Senheimer Straße (BI) bei offiziellen Veranstaltungen; welche Funktion haben Sie in der BI?
Ich war zusammen mit drei anderen Familien am 25. Mai Gründungsmitglied der BI und wie etwa zwölf andere sehr aktive BI-Mitglieder in der Öffentlichkeitsarbeit engagiert, um die Fällung von über 80 Bäumen durch den geplanten Neubau unserer Straße zu verhindern.
Sie haben zu dem aktuellen Problem ein Gespräch im Bezirksamt geführt. Was war der Anlass dafür?
Da unsere Anfragen bei der zuständigen Bezirksstadträtin Julia Schrod-Thiel ohne Antwort blieben oder zugesagte Veröffentlichungen nicht eingehalten wurden, wandten wir uns direkt an die Bezirksbürgermeisterin, die dann zeitnah reagierte. Sie lud jeweils drei Vetreter der Bürgerinitiative und drei Vertreter des Bürgervereins ins Bezirksamt ein. Bei diesem Treffen im September gelang es, mit der Stadträtin und ihrem Amtsleiter Sascha Braun ins Gespräch zu kommen und den neuesten Stand der Umplanung der Straßensanierung zu erfahren.
Welche Bäume sind nach dem aktuellen Stand noch in Gefahr?
Das im Juni erstellte neue Baumgutachten spricht noch von elf Bäumen, für die die Fällung empfohlen wird, zwei davon sind nicht verkehrssicher, die anderen neun aber schon. Für diese wurde nur eine Gefährdung durch intensive Baumaßnahmen befürchtet. Da die Neuplanung der Straßensanierung nun eine deutlich geringere Invasivität vorsieht, gibt es keinen Grund mehr, diese Bäume zu fällen. Diesbezüglich wurde uns eine weitere Begutachtung der Bäume versprochen.
Die Entwässerungsmaßnahme betrifft vier Straßen. In der Schönfließer wurde schon radikal gefällt und flächenversiegelt. Warum?
Das Entwässerungskonzept sieht vor, dass das Regenwasser aus der Senheimer über die Schönfließer Straße in den Lesser-Park abgeleitet wird. Man hätte vermutlich auch die Umgestaltung der Straße vornehmen können, ohne die bestehenden Straßenbäume zu fällen und die Gehwege und Randstreifen zu versiegeln.
Glauben Sie, dass Ihr Engagement auch die Bäume der Markgrafen- und Gollancz-straße retten kann?
Die Änderung der Planung zur Sanierung der Senheimer Straße zeigt, dass es sich lohnt, für den Erhalt der Bäume zu kämpfen. Unsere BI wird sicherlich die Anwohner der anderen Straßen unterstützen, wenn auch dort massenhafte und unsinnige Baumfällungen drohen sollten.
Vielen Dank für das Gespräch.
Interview Karin Brigitte Mademann