Keine neue Grundschule?

Reinickendorf – Wegen steigender Schülerzahlen benötigt Reinickendorf eine weitere Grundschule. Bereits seit sieben Jahren wartet der Bezirk auf die Realisierung eines Schulneubaus in Reinickendorf-Ost.

Als Standort ist eine Fläche zwischen Aroser Allee, Genfer Straße und Thurgauer Straße geplant. Doch hier liegt das Problem: Das Areal liegt am Rande der „Weißen Stadt“, die seit 2008 zur Liste des UNESCO-Welterbes gehört. Bauarbeiten sind daher nicht in Sicht (die RAZ berichtete). Der Reinickendorfer Abgeordnete und CDU-Fraktions­chef Burkhard Dregger hat bei der zuständigen Senatsverwaltung eine schriftliche Anfrage zum aktuellen Sachstand eingereicht. Die Antworten aus dem Hause der Bildungssenatorin kritisiert Dregger. „Eins wird in der Antwort des Senats […] deutlich: Der Senat verkennt die Notwendigkeit einer neuen Grundschule in Reinickendorf-Ost. Der geplante Neubau am Standort Thurgauer Straße, Aroser Allee 159 ist unverzichtbar in unserem Kiez. Er ist alternativlos.“

Bereits im April 2018, als das Landesdenkmalamt seine Bedenken zum modularen Schulbau an diesem Standort mitteilte, hätte der Senat individuelle Bauoptionen prüfen können und müssen, damit ein Neubau termingerecht sichergestellt werde – der geplante Baubeginn sei ursprünglich auf 2020, dann auf 2021 terminiert worden. „Das hat der Senat versäumt. Dass das Vorhaben scheinbar nicht weiterverfolgt wird, also beerdigt wurde, ist für den Kiez ein folgenschweres Ergebnis. Es fehlt hier der politische Wille des Senats, sein Schulneubaukonzept dem Denkmalschutz passend umzugestalten“, so Dregger.

red

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.