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Bild: Berliner Seilfabrik

Klettern, rutschen, hangeln

Die Berliner Seilfabrik macht seit Jahrzehnten Kinder glücklich und feiert in diesem Jahr dreifaches Jubiläum

Ein Indoor-Spielplatz auf der AIDAcosma oder ein großes Seilspielhaus am Hudson River in New York – die Berliner Seilfabrik produziert „Spielgeräte fürs Leben“ und für die ganze Welt. Es ist ihr tägliches Geschäft, polyesterummantelte Stahlseile herzustellen und zu individuellen Spielgeräten zusammenzufügen. Und das macht das Reinickendorfer Unternehmen bereits seit über 50 Jahren.

Ein Mann hinter einer riesigen Rolle mit rotem Seil
René Dittmann arbeitet seit zehn Jahren in der Seilerei, wo die Seile auf riesige Rollen gewickelt werden. Bild: hb

Marktführer mit weltweiten Projekten

David Köhler, Geschäftsführender Gesellschafter, erzählt von dem Auftrag für das Kreuzfahrtschiff gelassen. Schließlich ist das Schifffahrtsunternehmen nur eines von vielen Kunden in aller Welt, die bei Deutschlands größtem Spielplatzgerätehersteller fertigen lassen. „WaggaWagga“, „Villago“, „Quadro Boo“, „Tower7“ oder „Lunia“ lauten nur einige Namen der Spielgeräte, die sich durch unterschiedliche Anbauelemente immer wieder neu zusammensetzen und kombinieren lassen. Kletterseile, Strickleitern, Wackelteller, Netzbrücken und weitere Netzelemente machen die Klettertürme und Seilspielhäuser zu Kletterparadiesen. Eine der Neuheiten ist beispielsweise die „Berliner Masche“. Das erste Spielgerät mit diesem Konzept steht seit Sommer 2024 in Barcelona.

Eine Frau und zwei Männer stehen vor großen Winden mit aufgewickelten bunten Seilen. Sie halten ein Schild mit der Aufschrift "Berliner 160 Years of Ideas".
Julia, David und Karl Köhler von der Seilfabrik. Bild: Berliner Seilfabrik

Von der Aufzugsseilfabrik zum Spielplatzprofi

Gegründet wurde die Berliner Seilfabrik im Jahr 1865; sie stellte Stahlseile für Aufzüge her. Anfang der 1970er Jahre dann wurden die ersten Klettergeräte mit Raumnetzen entwickelt und produziert. „‚Spielgeräte fürs Leben‘. Dieser Claim bedeutet uns viel. Er definiert, wie wir arbeiten und Spielplätze konstruieren.“

Im Jahr 1995 erwarb der angestellte Geschäftsführer Karl Köhler den Unternehmensbereich der Spielgeräteentwicklung und konzentrierte sich ausschließlich auf die Entwicklung und Produktion von Seilspielgeräten. Seitdem ist das Unternehmen in Familienbesitz. Der 75-jährige Seniorchef, Sohn David und Ehefrau Julia, Leiterin der Abteilung Marketing und Kommunikation, leiten die Geschäfte heute. Und die laufen gut. Die Firma hat sich zum weltweiten Marktführer in der Branche entwickelt. Die Spielgeräte der Berliner Seilfabrik sind in weltweit 68 Ländern zu finden, in South Carolina gibt es zudem einen weiteren Unternehmensstandort. Auch in Berlin, und besonders in Reinickendorf, gibt es viele Spielgeräte der Berliner. Neben einer eher kleineren Kletterstruktur, einem Niedrigseilgarten, auf dem Schulhof der Otfried-Preußler-Grundschule in Heiligensee, ist das knapp elf Meter hohe „Triitopia“ im Ludwig-Lesser-Park in Frohnau eine „große Nummer.“

Ein buntes, hohes Klettergerüst mit Türmen, Häuschen und Rutschen.
Im Ludwig-Lesser-Park in Frohnau steht dieses Spielgerät. Bild: Berliner Seilfabrik

Die Seilfabrik ist nicht nur Hersteller, sondern auch Komplettanbieter: Von der Planung bis zur Produktion geschieht alles in Reinickendorf. Die drei Werke befinden sich an der Lengeder Straße sowie in der Roedernallee und in der Flottenstraße. Von hier aus schickt Familie Köhler mithilfe der rund 140 Mitarbeitenden ihre bunte Ware in die ganze Welt.

Jubiläumsjahr für das Traditionsunternehmen

In diesem Jahr feiert das mittelständige Unternehmen gleich drei Jubiläen: 160 Jahre Unternehmensgeschichte, 70 Jahre Seilspielgeräte und 30 Jahre familiengeführtes Unternehmen.

Im Logo der Firma ist ein gedrehtes Seil zu sehen, darunter steht „Berliner“ und der Slogan „Spielgeräte fürs Leben“. Weltweit ist die Firma als „Berliner“ bekannt und hat sich so als Marke durchgesetzt. Da das Wort „Seilfabrik“ außerhalb Deutschlands schwer auszusprechen ist, hat das Unternehmen 2015 das Rebranding vorgenommen.

www.berliner-seilfabrik.com

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus dem neuen RAZ Magazin (Ausgabe 01/25).

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Heidrun Berger

Seit Gründung des RAZ Verlags im Jahr 2015 bin ich Mitglied des Teams und heute Redaktionsleiterin für Reinickendorfer Allgemeine Zeitung und Weddinger Allgemeine Zeitung sowie das RAZ Magazin.