Krimi mit Lokalkolorit

Ein Hobbyautor aus Frohnau

Die Geschichte stammt vielmehr aus der Feder des Reinickendorfer Hobbyautors Bernhard Nentwich. Der 64-jährige Familienvater und gelernte Bankkaufmann, mittlerweile im Ruhe- beziehungsweise im Unruhestand, lebt seit 1990 in Frohnau. Er macht sich, in der Freizeit passionierter Paddler, zunächst als Verfasser von Reiseberichten einen Namen. Nun hat er die Belletristik entdeckt. Sein Vorteil: er kennt den Kiez wie seine Westentasche. „Die Beschreibung der Örtlichkeiten ist bei vielen Krimis ziemlich ungenau“, meint Nentwich. Da sei es von Vorteil, wenn man sich auskenne, begründet der Schriftsteller die Wahl der Lokalität. Exaktheit ist für ihn von großer Bedeutung. „Ich habe sogar die Wetterberichte zur Zeit der Handlung recherchiert“, so Nentwich im Gespräch.

Ein ungewöhnlicher Ermittler

Der Kriminalroman mit dem Titel „Brief aus Berlin“ ist der erste eigene Fall des noch unerfahrenen Kriminaloberkommissars Abbo Reichel vom Berliner Landeskriminalamt. Eher ein Anti-Held mit ganz gewöhnlichen Eigenschaften, kommt er dem Täter, vielleicht auch den Tätern, von Seite zu Seite näher auf die Spur. Nebenbei konsumiert er gern sein Heißgetränk im Kaffeehaus Zeltinger. Die Detektivgeschichte verfährt nach dem klassischen Whodonit-Muster; Wer war es? Kaputte Kommissare, skurrile Mitwirkende und abstruse Handlungen braucht es hier nicht. Auch mit normalen Menschen kann eine spannende Dramaturgie erzeugt werden. Ein Schuss Humor ist allerdings immer mit von der Partie. Der Autor baut so genannte „Running Gags“ ein, immer wiederkehrende lustige Ereignisse.

Ein Roman mit Lokalkolorit

Das Werk umfasst 374 Seiten und ist im BoD Verlag, Books on Demand GmbH, erschienen (ISBN 978-3-7597-8521-3). Der Name ist Programm. Die Exemplare werden auf Bestellung innerhalb weniger Tage gedruckt. Einige sind in der Buchhandlung Haberland am Zeltinger Platz vorrätig, dort käuflich zu erwerben.

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Übrigens findet das Wirken des Kriminaloberkommissars nicht nur eine Fortsetzung. Der zweite Roman ist so gut wie gedruckt. Die Handlung spielt hauptsächlich in Tegel, rund um die Greenwichpromenade. Die dritte Geschichte, welche das Tegeler Fließ zum Schauplatz hat, ist in Arbeit. Für die vierte und fünfte Folge existieren bereits reichliche Ideen. Es dürfte damit auch in Zukunft spannend bleiben, denn Reinickendorf besitzt noch viele Ortsteile.