Heiligensee – Verwahrloste und misshandelte Katzen, ausgesetzte Hunde, vergessene Meerschweinchen oder halb verhungerte Kaninchen – nicht jedes Haustier hat ein schönes Leben. Aus diesem Grund haben Astrid Freudenthal und Andrea Mainitz gemeinsam mit anderen Tierfreunden im Jahr 2005 den Verein „Tiere suchen Freunde e.V.“ mit Hauptsitz im Ziegenorter Pfad gegründet und es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Tieren in Not zu helfen – und das über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Ob Scheidungshund, hinterbliebene oder verstoßene Katze: Der Verein ist zur Stelle und bringt das Tier in eine Pflegstelle, um es von dort aus zu vermitteln. Zusätzlich sind die beiden Frauen und ihre Helfer auch im Ausland unterwegs; besonders in Polen.
„Ich bin damals da so reingeschlittert in die Tierhilfe“, sagt die 66-Jährige Andrea Mainitz. Eine Freundin rief an, dass sie für den Tierschutz nach Polen fahren würde und noch Helfer bräuchte“, erinnert sie sich. Sie kam mit einem Wurf ausgesetzter Hundewelpen zurück und wusste: Sie würde immer wieder dorthin fahren, um Tiere zu retten.
Sie und Astrid Freudenthal, die die Sprache spricht, fahren alle sechs Wochen nach Polen und haben seitdem Duzzende Kettenhunde gerettet. „Wir beide haben uns wirklich gesucht und gefunden und sind auch heute noch ein super Team“, sagt Andrea Mainitz. Die beiden Frauen gründeten 2005 den gemeinnützigen Verein „Tiere suchen Freunde“; er zählt heute 100 Mitglieder und unterstützt auch private Tierschützer, Tierschutzprojekte und Tierheime in Kroatien, Rumänien und der Türkei mit Spenden wie Futter, Decken oder Medikamente und der Organisation von Kastrationsaktionen.
„Wir müssen alles gut stemmen können“
„Viele Menschen denken, dass Tiere aus dem Tierschutz krank, anfällig, gebrechlich und vorbelastet sind. Das ist – wenn wir die Tiere vorfinden – auch oftmals so. Sie sind teilweise verletzt, alt, krank, ungeliebt, ausgesetzt, verlassen, misshandelt, unerwünscht oder ängstlich“, sagt Freudenthal. In Deutschland handelt es sich meist um Hunde, Katzen, Nager oder Vögel, die entweder aus katastrophalen Zuständen geholt oder im Verein abgegeben werden, wenn der Besitzer ins Altenheim kommt oder stirbt. „Kranke Tiere pflegen wir gesund, impfen und kastrieren sie und suchen ihnen dann ein neues Zuhause. Übergangsweise werden manche auch in Pflegefamilien untergebracht.“ Oder sie finden kurzzeitig bei den beiden Tierschützerinnen Unterschlupf.
Eine der Hauptaufgaben des Vereins ist die Kastration von Straßenkatzen, damit sich das Elend nicht weiter vermehrt. So gibt der Verein auch nur Tiere ab, die kastriert sind. Allein im vergangenen Jahr haben die Vereinsmitglieder in Berlin und Brandenburg rund 60 heimatlose Katzen auf Kosten des Vereins kastrieren lassen und sie danach an ihren Futterstellen weiter versorgt.
„Der Verein handelt nach wie vor nach der Devise ,lieber klein und gut als groß und überfordert‘. So haben wir immer etwa fünf bis sechs Hunde und wenn diese vermittelt sind, dann retten wir die nächsten. Wir sind ja kein Tierheim und müssen das alles gut stemmen können“, sagt Freudenthal. Zudem hat Andrea Mainitz in ihrem Haus in Heiligensee immer wieder Kätzchen, die sie aufpäppelt. Im Moment beispielsweise Paulchen und drei andere verwilderte Katzenjunge. Sie zahm zu bekommen, sei eine Herausforderung. „Wären alle Tiere gesund, erwünscht und würden sie artgerecht gehalten, bräuchten wir keinen Tierschutz – wie schön wäre das“, sagt Astrid Freudenthal. Solange das aber nicht so ist, ist der kleine Verein auf Unterstützung angewiesen. „Wir freuen uns auf ehrenamtliche Helfer und suchen auch immer Pflegestellen.“
Spenden: Tiere suchen Freunde e.V.
IBAN: DE34 1001 0010 0033 7281 01