Tegel/Tempelhof – Ende April bekommt das ehemalige TXL-Gelände neue Bewohner, und zwar vierbeinige: 50 Skudde-Schafe sollen dann erstmals in die Stadtheide einziehen: auf den westlichen Teil, also die bereits kampfmittelberäumten Flächen des ehemaligen Flughafens Tegel. Die durch sie mögliche extensive Beweidung eine schonende Art der Landschaftspflege. Das Grasen ändert die Bedingungen nicht plötzlich und radikal, sondern allmählich; ein vielfältiges, mosaikhaftes Flächenbild entsteht. Ein solches schafft gemäß wissenschaftlichen Erkenntnissen mehr biologische Vielfalt. Eine normale Mahd dagegen gleicht einem Kahlschlag und raubt vielen Tieren den Lebensraum.
Skudde-Schafe sind selten
„Skudden eignen sich für diese Landschaftspflege besonders gut. Sie sind ausgesprochen langlebig, genügsam und widerstandsfähig“, heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Mit den Beweidungsprojekten unterstützt diese auch den Erhalt der selten gewordenen Schafrasse: Skudden, die übrigens kleinste deutsche Schafrasse, stammen ursprünglich aus Ostpreußen und dem Baltikum und sind als Nutztierrasse vom Aussterben bedroht.
Weitere Beweidungsareale in Zukunft
Das landeseigene Unternehmen Grün Berlin hatte im Dezember die Aufgabe übernommen, das ehemalige Flug- und Rollfeld des TXL schrittweise zu qualifizieren. In den kommenden Jahren werden mit den zusätzlichen kampfmittelfreien Flächen weitere Areale beweidet, um die wertvolle Heidelandschaft zu bewahren und die Artenvielfalt zu fördern.
Pilotprojekt bereits auf Tempelhofer Feld
Auf dem Tempelhofer Feld weiden schon seit 2019 Skudden. Mit dem fünfjährigen Pilotprojekt soll die einzigartige Flora und Fauna dort geschützt werden. Hier gibt es weitere Information zum Pilotprojekt und den Skuddenschafen.