Hofeinfahrt: Ein beweglicher Zaun trägt die Aufschrift "NOCHMALL".
Hinweis am Tor, damit jeder das Haus findet.Foto: du

NochMall versus Müll

Gebrauchtwarenkaufhaus der BSR glänzt mit Rekordzahlen

Bezirk – Die NochMall als innovatives Gebrauchtwarenkaufhaus der Berliner Stadtreinigung (BSR) konnte im ersten Quartal Besucher- und Verkaufsrekorde vermelden: 2.000 verkaufte Gegenstände aus mehr als zehn Warengruppen erhielten allein im Februar ein zweites Leben in den Haushalten ihrer Käufer. Doch nicht nur die Artikel-Anzahl kann sich sehen lassen: Rund 35.000 Menschen haben im Monat die „NochMall“ besucht. Das sind satte 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Zur Erinnerung: Das BSR-Gebrauchtwaren-Kaufhaus wurde im August 2020 mitten in der Pandemie auf dem Gelände eines ehemaligen Baumarkts zwischen Ollenhauer Straße und Auguste- Viktoria-Allee eröffnet. in zwei Geschossen können Interessierte auf mehr als 2.000 Quadratmetern Verkaufsfläche aus einem Sortiment von derzeit rund 30.000 Artikeln wählen. 

Und wie kommen die Artikel in die Regale? Gut erhaltene Gebrauchtgegenstände werden auf drei Berliner Recyclinghöfen, beispielsweise in der Lengeder Straße, gesammelt oder können auch direkt in der „NochMall“ abgegeben werden. Übrigens: Das Geschäftsmodell der „NochMall“ ist nicht gewinnorientiert. Lediglich die Betriebskosten mit rund 50 Mitarbeitern müssen gedeckt werden.

„Die aktuellen Zahlen zeigen, dass unser Konzept ankommt und wir unsere Vorreiter-Rolle für nachhaltiges Einkaufen unter Beweis stellen können. Wir freuen uns sehr über den damit verbundenen Beitrag zur Zero-Waste-Stadt Berlin“, resümiert Geschäftsführer Frieder Söling.

Doch das Spektrum dieses Recycling-Marktes reicht über gut erhaltene Genstände weit hinaus: Unter „Green Brands“ bietet die NochMall nachhaltige Waren verschiedener StartUps an, beispielsweise abfallarme Körperpflegemittel oder upgecycelte T-Shirts aus gebrauchter Bettwäsche. Unter „GreenServices“ können Kunden sogar die Neubeschichtung alter Pfannen oder die Reinigung verschmutzter Sneakers veranlassen. In jedem Fall geht es darum, Produkte länger im Kreislauf zu halten, Ressourcen zu schonen und somit das Klima zu schützen. Dafür erhalten Kunden Gelegenheit, an diversen Workshops und Reparatur Cafés rund um das Thema Kreislaufwirtschaft teilnehmen. Übrigens können Interessierte auch nach Absprache mit der Geschäftsleitung selbst einen Beitrag zu einem nachhaltigen und Erlebnis-orientierten Einkaufserlebnis leisten. Bei soviel Einsatz für die Umwelt dürfen Käufer und Macher sich im Obergeschoss dann auch eine Tasse Kaffee gönnen. Der ist garantiert nicht recycelt.

Wohin mit Elektroschrott?

Mixer, Föhn, Toaster und Leuchtmittel – wenn sie ihren Dienst nicht mehr tun, können sie auf jedem Recyclinghof kostenfrei abgegeben werden. Größere Händler, die Elektrogeräte und Elektronik verkaufen, sind verpflichtet, Altgeräte entgegenzunehmen. Natürlich können sie auch zu den Schadstoff-Sammelstellen der BSR gebracht werden. 

Ein großer Teil der Materialien aus Elektrogeräten wird sortiert und in weiteren Schritten wieder recycelt. Mehr Antworten geben Franziska Voß und Sebastian Seibel von der Abfallberatung@BSR.de, Tel. 7592-4900.

www.nochmall.de

Harald Dudel