Schriftzug auf Polizeiauto

Razzia in Reinickendorf zu illegalem Shishatabak

Sechs verdächtige Personen im Fokus der Ermittler

Bezirk/Berlin – Seit vergangenem März die sechs Verdächtigen rund 9,4 Tonnen Wasserpfeifentabak unversteuert in Umlauf gebracht haben. Jetzt hat die Polizei eine Großrazzia durchgeführt, unter anderem in Reinickendorf.

Wie die Behörden heute mitteilen, wurden in der Sache bereits gestern insgesamt 18 Durchsuchungsbeschlüsse durch die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Zigaretten des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg und des LKA Berlin vollstreckt. Neben zwei Objekten in Reinickendorf waren auch solche in Tempelhof-Schöneberg, Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg, Spandau und Steglitz-Zehlendorf im Fokus.

Mindestens 500.000 Euro reiner Steuerschaden

Die Beschuldigten im Alter zwischen 31 und 58 Jahren sollen llegal Wasserpfeifentabak hergestellt und verkauft haben. Dabei wurde offenbar ein sogenanntes Steuerlager genutzt, das zwar angemeldet war, aber den Meldeverpflichtungen nicht nachgekommen sein soll: Der Betrieb eines solchen Lagers, in dem verbrauchsteuerpflichtige Waren wie Tabak durchaus unversteuert hergestellt und aufbewahrt werden dürfen, ist nur unter der Bedingung zulässig, dass das zuständige Hauptzollamt über Produktion, Zugänge und Entnahmen auf dem Laufenden gehalten wird. Die Tatverdächtigen im jetztigen Fall sollen dieser Pflicht aber nicht nachgekommen haben.

Der reine Steuerschaden soll nun mindestens eine halbe Million Euro betragen.

Schreckschusswaffen, Feingold und jede Menge Bargeld sichergestellt

“Im Rahmen der Durchsuchungen konnten mehr als 9 Tonnen illegaler Wasserpfeifentabak, 8 Tonnen Substitute, diverse Verpackungsmaterialien für die Wasserpfeifentabakherstellung, 117.210 Euro Bargeld, 9.000 US-Dollar Bargeld, eine Unze Feingold, diverse Handys, Laptops und Rechner, zwei Schreckschusswaffen, 125 Schuss Munition sowie diverse Unterlagen und elektronische Speichermedien sichergestellt werden.”

… So bilanzieren die Ermittler, die darüber hinaus – in einem separaten Verfahren – auch Durchsuchungen bei zwei mutmaßlichen Hauptabnehmern der Gruppe machten: Der 26-Jährige und der 32-Jährige werden der gewerbsmäßigen Steuerhehlerei verdächtigt. Bei den beiden wurden noch mal rund 315 Kilogramm illegaler Wasserpfeifentabak, 5.160 Euro Bargeld, sechs Handys, eine Armbanduhr im Wert von etwa 3.500 Euro sowie weitere Unterlagen gefunden und gesichert.

Mehr als 300 Beamte an Razzia beteiligt

Insgesamt waren bei der großangelegten Maßnahme mehr als 300 Beamte im Einsatz. Unterstützt wurde die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Zigaretten durch weitere Kräfte des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg, des Landeskriminalamts Berlin, der Bundespolizei, der Hauptzollämter Berlin und Potsdam, der Polizei Berlin sowie der Berliner Feuerwehr.

Die Ermittlungen dauern an.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.