RAZ. Ein Begriff. Zwei Medien.

Razzia zu Kinderpornografie unter anderem im Märkischen Viertel

Polizei durchsuchte stadtweit Wohnanschriften von zwölf Verdächtigen

Märkisches Viertel/Berlin – Unter anderem im Märkischen Viertel hat die Polizei heute (21. November) eine groß angelegte Razzia durchgeführt: Es geht dabei um Kinderpornografie und sogenanntes Cyber-Grooming. Letzteres bedeutet, dass Erwachsene online gezielt Kontakt zu Minderjährigen aufzunehmen, um sie sexuell auszunutzen.

Zwölf Wohnanschriften in vielen Teilen Berlins durchsucht

Insgesamt durchsuchten Einsatzkräfte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin stadtweit zwölf Wohnanschriften, neben der im Bezirk Reinickendorf auch im Wedding, in Buch, Prenzlauer Berg, Weißensee Charlottenburg, Lichterfelde und anderen Ortsteilen. Fünf Computer, 13 Tablets, 13 Notebooks, 24 Mobiltelefone und zahlreiche weitere Datenträger wurden beschlagnahmt. Die weiteren Ermittlungen sowie die Auswertung der Geräte dauern an.

Beschuldigte zwischen 17 und 63 Jahren alt

Die ebenfalls zwölf Beschuldigten sind zwischen 17 und 63 Jahren alt. Ihnen wird vorgeworfen, kinder- und jugendpornografische Inhalte verbreitet beziehungsweise erworben zu haben und sexuellen Missbrauch an Minderjährigen vorbereitet beziehungsweise vollzogen zu haben – letzteres aber “ohne Körperkontakt”, wie es in der Mitteilung der Behörden dazu heißt: Hier geht es um den Versand eines Bildes sexuellen Inhalts. Teilweise hatten sich die mutmaßlichen Täter offenbar an Personen herangemacht, die nur vorgaben, Kinder zu sein, in Wirklichkeit aber erwachsen sind.

Aufklärungsquote hoch, Fallzahlen steigen

“Durch die Bündelung der Maßnahmen soll auch ein deutliches und öffentlich wahrnehmbares Zeichen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen gesetzt werden”, heißt es. Zwar sei die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich seit Jahren kontinuierlich auf einem hohen Niveau (2022 lag sie bei rund 80 % und im 2023 sogar bei rund 90%), aber laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) sind die Fallzahlen im Bereich Kinder- und Jugendpornografie von 2022 zu 2023 gleichzeitig auch erneut gestiegen.

Weitere Details in der behördlichen Meldung nachlesen

Hilfsangebote bei sexuellem Missbrauch

Sie haben sexuelle Gewalt erlebt, kennen Personen, denen dies widerfahren ist oder suchen nach Informationen und Rat? Unter den folgenden Links finden Sie Anhaltspunkte, wo Sie sich hinwenden können.

https://www.berlin.de/sen/frauen/keine-gewalt/imp-gegen-sexuelle-gewalt/berliner-netzwerk-gegen-sexuelle-gewalt/hilfe-und-beratung

https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/startseite

https://beauftragte-missbrauch.de/themen/hilfeangebote-fuer-betroffene-von-sexualisierter-gewalt

https://www.bzga.de/was-wir-tun/praevention-von-sexuellem-missbrauch

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.