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ein feld mit angemalter steinmauer
Der Stein des Anstoßes? Die Lübarser Höhe soll jedenfalls eine Rundum-Erneuerung erfahren. Foto: fle

Schöner neuer Berg

Bezirk plant Umgestaltung der „Lübarser Höhe“

Lübars – Er ist 85,3 Meter hoch und ist ein kleines grünes Paradies am Rande des Märkischen Viertels: Die Lübarser Höhe ist zu jeder Jahreszeit interessant: Im Herbst geht es zum Drachensteigen, im Sommer zum Chillen und im Winter zum Rodeln. Vor drei Jahrzehnten gab es sogar einen Skilift und Schneekanonen. Und rundherum erstreckt sich auf knapp 400.000 Quadratmetern der Freizeitpark Lübars mit der Alten Fasanerie und einem Spielplatz.

Doch der Stein mit der Inschrift „Lübarser Höhe“ auf dem Gipfel ist mit Graffiti besprüht, der Ort ist vermüllt und die Wege sind teilweise nicht begehbar. Auch der Spielplatz am Fuß des höchsten Berges des Fuchsbezirks ist in die Jahre gekommen. Das soll nun anders werden: Der Bezirk plant eine Rundum-Erneuerung. 

Man kann heute nur noch erahnen, dass es sich bei der Lübarser Höhe um einen ehemaligen Müllberg handelt. Der Abfall wurde Jahrzehnte bis in die 1970er Jahre hier abgelagert, und der stinkende Berg wurde immer größer. Als dann die Deponie geschlossen wurde, wurde das Gebiet zu einem Freizeitpark umgestaltet. Doch immer noch unterhalten die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) als mit der Nachsorge beauftragte Stelle weiterhin eine umfangreiche Anlage zur Erfassung von Deponiegasen sowie eine Deponiegasfackel zur thermischen Behandlung auf der nordwestlichen Anhöhe der Freifläche.

Nach zweijähriger Verzögerung sollen nun schon bald die Arbeiten beginnen. „Die Maßnahme befindet sich derzeit noch in der Planungsphase, denn Aufgrund begrenzter Personalressourcen konnten die Planungen erst in diesem Jahr aufgenommen werden“, erklärt Julia Schrod-Thiel, Stadträtin für Ordnung, Umwelt und Verkehr (CDU). Zudem sei aufgrund der Größe des Geländes die Erstellung eines übergeordneten Gesamtkonzepts erforderlich, das über den Rahmen einzelner, verhältnismäßig kleiner Maßnahmen hinausgehe.

Was jedoch schon fest steht: Die Wege zum Gipfel der Lübarser Höhe sollen erneuert werden – noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten dafür beginnen. Hierfür stehen Mittel in Höhe von 750.000 Euro zur Verfügung. Ein ebenso großer Betrag ist für die Sanierung des Spielplatzes eingeplant. „Der Spielplatz befindet sich derzeit in der Entwurfsphase“, sagt die Stadträtin.

Ob auch der Gipfel samt symbolischen derzeit besprayten Stein umgestaltet wird, ist ungewiss. „Der gesamte Freizeitpark stellt einen sozial geprägten öffentlichen Raum dar, dessen dauerhafte Kontrolle nur eingeschränkt möglich ist“, sagt Schrod-Thiel und fügt hinzu: „Es ist somit zu berücksichtigen, dass das gesamte Areal regelmäßig von Vandalismus betroffen ist. Im Rahmen eines übergeordneten Gesamtkonzepts sind Lösungen zu entwickeln, wie Investitionen unter Berücksichtigung des Vandalismus-Risikos sinnvoll umgesetzt werden können.“

Christiane Flechtner

Christiane Flechtner ist seit mehr als 30 Jahren als Journalistin und Fotografin in Reinickendorf und auf der ganzen Welt unterwegs. Nach 20 Jahren bei der Lokalzeitung Nord-Berliner ist sie seit der ersten Ausgabe mit im Team der Reinickendorfer Allgemeinen Zeitung und anderer Verlagsmedien. Sie arbeitet außerdem als freie Journalistin und Fotografin bei „Welt“, Berliner Zeitung und anderen Zeitungen in Deutschland, Österreich und Luxemburg sowie für u. a. Reise-, Wander- und Tiermagazine.