Siebenjähriger lebensgefährlich verletzt

Wie im gesamten Berliner Stadtgebiet, kam es auch in Reinickendorf in der Silvesternacht zu Ausschreitungen und Schwerverletzten. Trauriger Höhepunkt: Wie in Schönberg explodierte auch in Tegel eine Kugelbombe.

Etwa drei Stunden waren die Feuerwehr und andere Rettungskräfte am Bottroper Weg in Tegel im Einsatz, nachdem eine Kugelbombe gezündet worden war und in der Nähe einer Menschenmenge explodierte. Acht Menschen kamen ins Krankenhaus. Darunter war auch ein siebenjähriger Junge mit lebensgefährlichen Verletzungen.  

Um 03:06 Uhr wurde die Feuerwehr in die Reginhardstraße gerufen. Dort branden mehrere Kellerverschläge, 22 Personen wurden laut Feuerwehr gerettet.

Gegen 18.40 Uhr informierte ein Fahrgast den Fahrer eines BVG-Busses der Linie 125 in Höhe Auguste-Viktoria-Allee, Ecke Eichborndamm über beschädigte Scheiben am Bus. Zuvor hatten sowohl der Fahrgast als auch der Busfahrer laute Knallgeräusche wahrgenommen.

Im gesamten Stadtgebiet gab es außerdem Angriffe auf Einsatz- und Rettungskräfte. Sie wurden mit pyrotechnischen Gegenständen beschossen oder beworfen. Stand 1. Januar wurden 37 Polizeikräfte (Vorjahr: 54 bei etwa gleicher Anzahl der Einsatzkräfte) verletzt, davon ein Polizeibeamter so schwer, dass er stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden musste. Von den 37 verletzten Einsatzkräften wurden 14 durch Pyrotechnik verletzt.

Im gesamten Stadtgebiet wurden etwa 670 Ermittlungsverfahren überwiegend wegen Verstößen gegen das Waffengesetz sowie das Sprengstoffgesetz, wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Brandstiftungsdelikten und wegen Körperverletzungsdelikten eingeleitet. Die Polizei nahm rund 400 Personen fest.