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Pirinthan Sivaharan (l.) nimmt für den TSV Wittenau die Ehrung von Robert Engel entgegen. Foto: Carsten Kobow

Spaß und soziale Kompetenz

TSV Wittenau wurde für sein Fußball-Projekt ausgezeichnet

Wittenau – Als einer von fünf Vereinen wurde der TSV Wittenau vom Stiftungsbündnis „Fußball stiftet Zukunft e.V.“ für sein nachhaltiges Engagement im Sinne des Umweltschutzes und des sozialen Zusammenhalts ausgezeichnet. Die mit 5.000 Euro verbundene Ehrung wurde im Fußball-Museum in Dortmund vorgenommen. Pirinthan Sivaharan nahm die Auszeichnung und den Scheck für den TSV entgegen.

Der 21-Jährige ist einer der Initiatoren des Fußball-Projekts im Mehrsparttenverein TSV Wittenau. In Zusammenarbeit mit der Beteiligungsfüchse gGmbH wurde eine D-Jugend und eine 7er-Herrenmannschaft gegründet. Ziel des Projekts ist es, Kindern nicht nur Spaß am Fußballspielen zu vermitteln und sie in ihrer persönlichen Entwicklung zu fördern, sondern auch Sozial- und Demokratiekompetenzen zu stärken. 

Die Kinder sollen lernen, wie sie sich aktiv einbringen können und wie Beteiligung positiv wirken kann, um Selbstwirksamkeit zu erleben und destruktive Verhaltensweisen wie Mobbing zu verhindern. Der TSV Wittenau und die Beteiligungsfüchse bieten qualifizierte Schulungen und eine angemessene Aufwandsentschädigung für Trainer und Betreuer. Dazu gehören die Erlangung von Trainerlizenzen und Zusatzqualifikationen, beispielsweise im Bereich Kinderschutz und pädagogische Reflexion. 

„Unser Ziel ist es, eine qualitativ hochwertige Sportpädagogik mit gewaltpräventiven und demokratiefördernden Elementen zu verbinden. Damit möchten wir Familien und Kindern in herausfordernden Lebenssituationen die Möglichkeit bieten, sich in unseren Fußballmannschaften und -projekten zu engagieren. Uns geht es um Teilhabe und soziale Gerechtigkeit“, sagt Sivaharan, der auch als Trainer aktiv ist.

Der sportliche Erfolg wird aber nicht außer acht gelassen. „Wir haben uns sportlich extrem weiterentwickelt“, sagt Sivaharan, der übrigens selbst auch noch aktiv Fußball spielt und seit dieser Saison für den Bezirksligisten Nordberliner SC aktiv ist. Die U13 belegt Rang drei in der D-Junioren Kreisklasse auf Kleinfeld (Staffel 3), die Männer sind Zweite in der 7er Herren Bezirksliga (Staffel 2). Für die nächste Saison soll die jetzige U13 in der C-Jugend auf Großfeld antreten, zudem ist der Aufbau von zwei Mannschaften im Bambini-Bereich (U5 und U6) geplant. 

„Fußball stiftet Zukunft“ ist ein eingetragener Verein, dem 29 Fußballstiftungen angehören – darunter die DFL Stiftung, die DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp Herberger sowie die Stiftungen der aktuellen und ehemaligen Nationalspieler Manuel Neuer, Robin Gosens, Lukas Podolski, Gerald Asamoah und Toni Kroos. „Das Zusammenspiel der Stiftungen aus dem Spitzenfußball mit gesellschaftlichen Vorbildern aus dem Breitenfußball finde ich klasse und ein gutes Beispiel, wie der gesamte Fußball gemeinsam Zukunft gestaltet“, sagt Gerald Asamoah. Der 43-malige Nationalspieler, der 2006 zum deutschen WM-Aufgebot gezählt hatte, gehörte der Jury des diesjährigen Zukunftspreises an, die aus 58 Bewerbungen die fünf Sieger auswählte.

„Vereine sind weitaus mehr als Sportanbieter: Sie sind Integrationsmotoren, Persönlichkeitsentwickler und Lernorte für das Leben. Das möchten wir mit dem Zukunftspreis sichtbar machen, wertschätzen und aktiv unterstützen“, erklärte Jurymitglied Marcell Jansen die Ausrichtung des Preises, der 2022 erstmals vergeben wurde. 

Der HSV-Präsident übergab gemeinsam mit der Vorsitzenden des Fußball stiftet Zukunft e. V. Lisa Niederdrenk (Lukas Podolski Stiftung) und Robert Engel die Zukunftspreise.

Bernd Karkossa

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