Am Gedenkort und Geschichtslabor Eichborndamm 238 wurde Montagnachmittag, 24. März, eine Stele eingeweiht, um diesen Ort stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken. „Vor dem aktuellen Hintergrund von Krieg, Krisen und dem Erstarken autoritärer Systeme ist die Anerkennung des Menschen im anderen von größter Bedeutung. Wir erfahren täglich in den Nachrichten, wie gefährdet unser friedliches Zusammenleben ist und wie wichtig die permanente Arbeit für unsere demokratische Ordnung ist. Gerät diese ins Wanken, so ist der Schutz vulnerabler Minderheiten wie den kranken Kindern immer als erstes gefährdet“, sagte die Bezirksbürgermeisterin.
Vor ihrer Rede sowie den Beiträgen von Prof. Dr. Thomas Beddies von der Charité und Sabine Hillebrecht von der Humboldt-Universität war die Stele von der Bürgermeisterin enthüllt worden, danach wurden Blumen an der Gedenktafel niedergelegt. In den 1980er Jahren hatte die Erforschung und Aufarbeitung der verbrecherischen Geschichte der Wittenauer Heilstätten begonnen, aus der die Dauerausstellung „Totgeschwiegen 1933-1945“ mit dem Fokus auf die Medizinverbrechen in der NS-Zeit hervorgegangen ist. Seit den 1990er Jahren engagiert sich der Bezirk für die Aufarbeitung auf dem Gebiet der „Städtischen Nervenklinik für Kinder“ am Eichborndamm, genannt Wiesengrund, gegenüber dem Rathaus Reinickendorf.
