Wittenau – Am 24. März wurde der Ramadan mit einem Fastenbrechen im Reinickendorfer Rathaus beendet. In einer Pressemitteilung des Bezirksamtes hieß es am Tag darauf: „Reinickendorfs Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) machte in ihrem Grußwort deutlich, wie wertvoll der friedliche gegenseitige Austausch unabhängig von Glaubenszugehörigkeiten, als Grundlage für eine vielfältige Gesellschaft und gegenseitigen Respekt, ist.“ Etwa zwei Wochen später regte sich Kritik an den Teilnehmenden der Veranstaltung.
In einer Stellungnahme zeigte sich die FDP „irritiert“ darüber, dass die DITIB-Moschee eingeladen worden sei. Diese türkische Gemeinde sei „organisatorisch der türkischen Religionsbehörde Diyanet unterstellt, die direkt dem türkischen Präsidenten untersteht.“ Insbesondere „nach der Absetzung des Istanbuler Bürgermeisters muss türkischer Propaganda entschieden widersprochen werden“, heißt es weiter in der Mitteilung der FDP. Der BVV-Verordnete David Jahn (FDP) wird mit den Worten zitiert: „Wer unsere demokratischen Werte nicht teilt, kann kein gleichberechtigter Partner im Dialog sein.“
Jahn erinnert zudem daran, dass der Regierende Bürgermeister Kai Wegner wegen der Vorgänge in Istanbul eine Türkei-Reise abgesagt habe, aber „seine Parteifreundin, Erdogan und seiner nationalistischen Ideologie den roten Teppich“ ausrolle – gemeint ist Bezirksbürgermeisterin Demirbüken-Wegner (CDU). Die RAZ wollte über die Pressestelle des Rathauses wissen, ob „die DITIB-Moschee zum Fastenbrechen eingeladen“ worden sei und was die Bezirksbürgermeisterin zu den Vorwürfen der FDP sage.
Eine direkte Antwort von Demirbüken-Wegner auf die schriftliche Anfrage blieb aus. Von der Pressestelle kam eine Mail, nach der „ein Sprecher“ wie folgt zitiert werden dürfe: „Diese Einladung beruht auf der jahrelangen Zusammenarbeit des Vereins mit unserem Integrationsbüro. Diese Kooperation bestand übrigens schon vor dem Amtsantritt von Frau Demirbüken-Wegner.“