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Menschenmenge am Brandenburger Tor
Am 14. Februar wird, wie in jedem Jahr, vor dem Brandenburger Tor unter dem Motto „Rise for the Bodies of all Women, GirIs and the Earth” tanzend demonstriert. Foto: fle

Tanz gegen Gewalt an Frauen

Wittenau/Mitte – Ausweglos scheint das Leben vieler Frauen und Mädchen. Hilflos müssen sie demütigende Worte, Missachtung, Schläge oder gar Vergewaltigungen ertragen. Gewalt in jeglicher Form gegen Frauen und Mädchen ist an der Tagesordnung – noch immer! Doch genau gegen diese Gewalt wird am 14. Februar von 17.30 bis 18.15 Uhr vor dem Brandenburger Tor unter dem Motto „Rise for the Bodies of all Women, GirIs and the Earth” tanzend demonstriert und so ein Zeichen gesetzt.

„Eine von drei Frauen wird weltweit einmal in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder zusammengeschlagen. Dass einer Milliarde Frauen Gewalt widerfährt, ist ein Verbrechen. Dass eine Milliarde Frauen sich erheben und tanzen, ist eine Revolution.“ So wird eine Kampagne beschrieben, die auch in diesem Jahr wieder an ganz verschiedenen Orten dieser Welt stattfindet.

Organisiert wird die Tanz-Demo auch in diesem Jahr wieder von Bettina Lutze-Luis Fernández, Leiterin des Centre Talma an der Hermsdorfer Straße 18. Informationen und Aktionen gibt es am 14. Februar bereits ab 16 Uhr vor dem Brandenburger Tor, unter anderem von der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen e.V. (BIG), Terre des Femmes e.V., Sisters Berlin e.V., Plan, UNICEF, LARA e.V. und weiteren Partnern. Die Sängerin Jocelyn B. Smith wird zu den Tanzacts live performen.

One Billion Rising ist eine weltweite Bewegung von Frauen für Frauen, die im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert wurde. Die Kampagne fordert ein Ende der Gewalt gegen Frauen sowie Gleichstellung und Gleichberechtigung.

Weltweit 1 Milliarde Frauen aufgerufen

Für den Valentinstag werden weltweit eine Milliarde Frauen zu Streiks und Protestkundgebungen aufgerufen. Indem sie gemeinsam öffentlich tanzen, wollen sie ihre Solidarität demonstrieren. Bis zum 20. September 2012 hatten Menschen aus 160 Ländern ihre Beteiligung an den Aktionen zugesagt. Inzwischen haben sich rund 5.000 Organisationen der Bewegung angeschlossen.

Auch das Centre Talma, ein Mädchensportprojekt der GSJ – Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit gGmbH, hat sich schon 2012 dieser Aktion angeschlossen und seither die Berliner Dance Demo vor dem Brandenburger Tor organisiert. Ihr Beitrag für One Billion Rising ist die schlüssige Konsequenz ihres bisherigen Tuns. Denn aus den langjährigen Erfahrungen in der Gruppenarbeit im Tanz und in der Kooperation mit Schulen, Sportvereinen und anderen Organisationen wissen die Macher und Macherinnen: Es sind insbesondere Mädchen und Frauen, die Opfer von Diffamierung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung werden. Dieses Engagement wurde am 3. Februar 2017 im Berliner Abgeordnetenhaus mit dem 1. Platz des Hatun Sürücü Preises 2017 ausgezeichnet. Außerdem wurde im November 2017 der Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz für One Billion Rising vergeben.

„Am offiziellen Valentinstag weltweit, erklären sich Frauen und Mitstreiter solidarisch gegenüber anderen Frauen, denen Gewalt widerfährt“, erklärt die Organisatorin. „Sie erheben sich, finden sich in einem Streik zusammen und singen und tanzen, um auf diesen Missstand hinzuweisen. Gefordert wird ein Ende der Gewalt gegenüber Frauen.“ fle

Die Choreographie und weitere Informationen gibt es unter www.centre-talma.de und auf Facebook unter One Billion Rising Berlin.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.