Märkisches Viertel – Sie mussten im fensterlosen Badezimmer und einer geschlossenen Loggia leben, auf viel zu engem Raum. In einer Wohnung im Märkischen Viertel hat die Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Bezirksamts Reinickendorf heute (4. April) 31 Katzen sichergestellt. Darunter befanden sich überwiegend erwachsene, aber auch sechs Jungtiere.
Kaum Licht, Futter, Wasser und Rückzugsmöglichkeiten
„Die Katzen wurden unter absolut tierschutzwidrigen Umständen gehalten“, erklärt die zuständige Bezirksstadträtin Julia Schrod-Thiel. Normalerweise, sagt sie, müssten für eine bis zwei Katzen mindestens 20 Quadratmeter frei zugängliche Fläche zur Verfügung stehen, „außerdem natürliches Tageslicht, Futter- und Wassernäpfe sowie Katzentoiletten und Rückzugsmöglichkeiten in ausreichender Anzahl.“ All das sei vor Ort nicht erfüllt gewesen – ein gravierender Tierschutzverstoß. Mehr noch: „Keines der männlichen und weiblichen Tiere war kastriert, so dass sie sich unkontrolliert vermehrten.“
Tiere aus Qualzucht
Unter den Samtpfoten befanden sich demnach mehrere Schottische Faltohrkatzen (Scotish Fold): „Bei dieser Rasse mit nach vorn gekippten Ohren handelt es sich tierschutzrechtlich um eine Qualzucht. Diese Anomalie geht auf genetisch bedingte Knochen- und Knorpeldefekte zurück, die sich überall im Skelett zeigen und zu massiven gesundheitlichen Problemen führen können.“
Katzen erst einmal im Tierheim Berlin
Der Besitzerin sei die stetig steigende Anzahl der Tiere über den Kopf gewachsen, heißt es weiter. Letztlich habe sie sich aber kooperativ verhalten und geholfen, die Tiere einzufangen, die nun erstmal Unterkunft beim Tierheim Berlin fanden. Der Halterin droht nun ein Tierhalteverbot nach dem Tierschutzgesetz.