Tegel – Kurz vor Weihnachten war die Aufregung groß: Einige der neun Wildschweine im Wildtiergehege am Schwarzen Weg waren erkrankt. Am 23. Dezember sind drei der Tiere sogar verstorben und vier weitere mussten erlegt werden. Um den Verdacht auf eine ansteckende Krankheit auszuräumen, ergriffen die Mitarbeiter der Berliner Forsten gemeinsam mit der zuständigen bezirklichen Veterinäraufsicht präventive Sofortmaßnahmen gegen die Ausbreitung von Tierseuchen. Dazu gehörten unter anderem Absperrungen und Probenentnahmen.
Ursache geklärt: Wild- und Rinderseuche nachgewiesen
„Die Laborergebnisse ergaben, dass es sich um die seltene Wild- und Rinderseuche handelt, die nicht meldepflichtig ist“, erklärt Peter Harbauer, Leiter Information und Öffentlichkeitsarbeit bei den Berliner Forsten. Er fügt hinzu: „Es bestanden und bestehen zu keiner Zeit Gefahren für Menschen und Hunde.“
Seltene Krankheit mit vereinzelten Ausbrüchen in Deutschland
Laut Wikipedia sind für die Wild- und Rinderseuche vor allem Rinder, Büffel, Reh-, Rot-, Dam- und Schwarzwild empfänglich. Doch sie kommt heute meist nur noch in Afrika und Asien vor. In den übrigen Teilen der Welt gilt die Seuche als weitgehend getilgt. Allerdings gäbe es immer wieder einzelne Ausbrüche in Europa – zuletzt 2001 in Polen und Malta, 1986, 2010 und 2022 in Deutschland.
Wie kam die Krankheit ins Gehege?
Doch die Frage ist nun: Wie konnten sich die Wildschweine im Gehege infizieren? Zwar nur die im Wildtiergehege am Schwarzen Weg, aber dennoch … Zum Glück gibt es keine Krankheitsfälle im Hermsdorfer Gehege an der Schulzendorfer Straße oder außerhalb Reinickendorfs. Deshalb wurde die Absperrung wieder abgebaut.
Zukunft des Schwarzwildgeheges
Zurzeit befinden sich im drei Hektar großen Schwarzwildgehege nur noch zwei Wildschweine. „Wir stehen derzeit im Austausch mit der zuständigen Veterinäraufsicht, wie mit diesen umgegangen werden soll und welche Maßnahmen innerhalb des Geheges vor einem Neubesatz ergriffen werden müssen“, sagt Harbauer. Mittelfristig werde es aber am Schwarzen Weg wieder Wildschweine im Gehege geben: „Wir halten das für einen wertvollen Beitrag zur Umweltbildung. Wir bitten um etwas Geduld“, fügt er abschließend hinzu.