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Menschen vor der Feuerwache
Emine Demirbüken-Wegner (l.), und Senatorin Iris Spranger (2.v.l.) mit Buddybär und Reinickendorfer Kunst-Fuchs. Foto: Barth

Tradition trifft auf Moderne

Konradshöhe – Man nehme ein 2.062 Quadratmeter großes Grundstück, investiere 7,62 Millionen Euro und baue eine hochmoderne Feuerwache: Mit einem Festakt ist die neue Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Tegelort am 10. Dezember offiziell eröffnet worden. Mit dabei waren rund 100 Feuerwehrleute und Gäste, darunter Senatorin Iris Spranger und Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner, Per Kleist, Ständiger Vertreter des Landesbranddirektors, und der Geschäftsführer der Berliner Immobilienmanagement GmbH, Dr. Matthias Hardinghaus.

Die Innensenatorin betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren für die Sicherheitsstruktur der Stadt und würdigte das Engagement der Ehrenamtlichen. Per Kleist fügte hinzu: „Die neue Feuerwache in Tegelort stärkt das ehrenamtliche Rückgrat der Berliner Gefahrenabwehr und schafft moderne, sichere und nachhaltige Arbeitsbedingungen.“

Bezirksbürgermeisterin Demirbüken-Wegner nannte die neue Wache „mehr als ein funktionales Gebäude – sie ist ein Leuchtturm am Wasser, ein Ort, der Hoffnung ausstrahlt und Vertrauen schenkt.“ Sie übergab eine vom Künstler Martin Gietz neu gestaltete Fuchsskulptur aus der Reinickendorfer Kampagne „Get Foxinated“. Außerdem überreichte der Förderverein einen Buddybären im Feuerwehr-Design.

Die Geschichte der FF Tegelort reicht zurück bis ins frühe 20. Jahrhundert: 1921 schloss sich die bereits 1902 gegründete Wehr dem Verband der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Berlin an. In den folgenden Jahrzehnten prägten zahlreiche Einsätze, technische Innovationen und ein starker Gemeinschaftssinn das Bild der Wehr. In den 1970er Jahren wurden moderne Alarmierungssysteme eingeführt, und seit 1990 hat die FF Tegelort sogar eine Jugendfeuerwehr mit heute insgesamt 21 Jungen und Mädchen. 

2023 konnte die Freiwillige Feuerwehr Tegelort bereits den Ersatzneubau für das 1951 errichtete und morsch gewordene Löschboothaus einweihen. Und nun ersetzt das bisherige Bestandsgebäude, das aufgrund zahlreicher baulicher Mängel und fehlender Geschlechtertrennung nicht mehr nutzungsgerecht war. 

Auf knapp 1.500 Quadratmetern umfasst der Neubau eine eingeschossige Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen sowie einen zweigeschossigen Bürobau. Nachhaltigkeit wird hier großgeschrieben: So verfügt die Anlage neben Photovoltaikmodulen auf dem Dach auch über eine Wärmepumpe und ein Retentionsdach mit Zisternen Es handelt sich um das fünfte Gebäude dieser Reihe, insgesamt sind acht Neubauten geplant.

Die Bezirksbürgermeisterin erinnerte an die herausragenden Leistungen der Wehr in diesem Jahr, insbesondere während der schweren Junistürme, bei denen die Freiwilligen mutig, entschlossen und mit großem Teamgeist im Einsatz waren. Waren es 2023 insgesamt 239 Einsätze – darunter Einsätze auf dem Tegeler See und der Oberhavel – die die Freiwillige Feuerwehr Tegelort bewältigte, wurde die Wache 2024 mehr als 300 Mal alarmiert.

Christiane Flechtner

Christiane Flechtner ist seit mehr als 30 Jahren als Journalistin und Fotografin in Reinickendorf und auf der ganzen Welt unterwegs. Nach 20 Jahren bei der Lokalzeitung Nord-Berliner ist sie seit der ersten Ausgabe mit im Team der Reinickendorfer Allgemeinen Zeitung und anderer Verlagsmedien. Sie arbeitet außerdem als freie Journalistin und Fotografin bei „Welt“, Berliner Zeitung und anderen Zeitungen in Deutschland, Österreich und Luxemburg sowie für u. a. Reise-, Wander- und Tiermagazine.