RAZ. Ein Begriff. Zwei Medien.

Ein Garten mit Wiese und vielen Pflanzen vor einem großen hellen Gebäude
Fliederhecke, Wildwiese und allerlei-Blumenbeet mit insektenfreundlichen Wildrosen. Foto: privat

„Unsere Runkelwiese ist eine gestaltete Wildnis“

Der Schulgarten der Alfred-Brehm-Schule ist Schmuckstück und Preisträger

Tegel – Der Schulgarten der Alfred-Brehm-Schule kann sich sehen lassen. In den letzten drei Jahren wurde er in weiten Teilen umgestaltet. Und dafür ist er im Gasag-Preisausschreiben auf Platz 3 gelandet – von 71 Teilnehmern. Der neue Schulgarten folgt dem 3-Zonen-Konzept mit einer Randzone, einer Ertragszone und einer Naturzone. Die Randzone schirmt den Garten nach außen hin ab und bietet Vögeln und Kleingetier Zuflucht und Nahrung.

Forsythien und Totholzhaufen für Insekten

Den Zaun am Billerbecker Weg entlang säumt zum Beispiel eine Reihe Forsythien der Sorte „Beatrix Farrand“, eine der wenigen Forsythiensorten, die tatsächlich Pollen und Nektar bildet, von denen sich Insekten im Frühjahr ernähren können. Zu diesem Randbereich gehören auch zwei Totholzhaufen und eine Geröllhecke. Die neue „Benjes-Hecke“ im vorderen Teil, benannt nach ihrem Erfinder, wurde auf einem ehemaligen Beet von Schülern errichtet. Die Benjeshecke besteht ebenfalls aus Totholz, aus Ästen, Zweigen, Stämmen, die beim Baumfällarbeiten im Bereich der Schule anfielen. In der Benjeshecke hat womöglich die blauschwarze Holzbiene ihr Versteck, die im Schulgarten mehrfach gesichtet wurde. Sie hat sich erst vor wenigen Jahren aus Süddeutschland kommend nach Berlin ausgebreitet und bietet aufgrund ihrer Größe und Farbe einen imposanten Anblick, ist jedoch harmlos.

Ertragszone mit Gemüse und Früchten

Die Hecke trennt die Ertragszone des Schulgartens von der Naturzone im vorderen Teil. In der Ertragszone bauen Lehrer und Schüler unterschiedliches Gemüse und andere Früchte an. „In diesem Jahr Kohlrabi, Radieschen und Kartoffeln an“, erklärt der ehrenamtliche Schulgartenkoordinator und Leiter der Naturfreunde-AG, Jens-Robert Schulz, „die Kinder sind schon sehr gespannt auf die Ernte.“ Die Pflanzen für die Beete holte sich die Naturfreunde-AG in diesem Jahr von der Gartenarbeitsschule am Kurt-Schumacher-Platz. Weitere Unterstützer waren in den vergangenen Jahren das Bezirksamt Reinickendorf sowie seit einigen Jahren die Senatsstelle „Grün macht Schule“. Dazu kommen verschiedene Eltern, deren Kinder in den beiden AGs mitarbeiten. Sie brachten Pferdemist, halfen beim Aufbau neuer Hochbeete und des neuen Schuppens und beim Schneiden der Bäume. Auch eine Schulklasse der Alfred-Brehm-Grundschule und eine Hortgruppe wollen in diesem Jahr im Schulgarten aktiv werden.

Wildwiese als besonderer Stolz

Der besondere Stolz des Schulgarten-Koordinators Jens-Robert Schulz ist aber die Wildwiese im vorderen Bereich. Dort können heimische Pflanzen fast ungestört wachsen. Man findet die imposante Königskerze, die hoch aufschießende wilde Möhre, Ringelblumen, weißen, roten und den besonders schönen Inkarnatsklee, gelben Ginster, blaue Kornblumen und vieles mehr. „Natürlich achte ich darauf, „sagt Jens-Robert Schulz, „dass unsere „Runkelwiese“, wie wir sie liebevoll nennen, nicht total verwuchert. Sie ist daher keine unberührte Wildnis, sondern eine gestaltete Wildnis.“ Die Schüler können im Rahmen des Sachkundeunterrichts hierher kommen und sich Pflanzen anschauen, die man in Gärten normalerweise nicht findet.

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Heidrun Berger

Seit Gründung des RAZ Verlags im Jahr 2015 bin ich Mitglied des Teams und heute Redaktionsleiterin für Reinickendorfer Allgemeine Zeitung und Weddinger Allgemeine Zeitung sowie das RAZ Magazin.