Ein Hilfsprojekt für die Dritte Welt ist seit einem halben Jahr im Berliner Norden tätig. „Pullover für Kenia“ nennt sich die Initiative, welche Kindern in einer der ärmsten Regionen der Welt ein Lächeln ins Gesicht zaubern möchte. Schon jetzt, nach nur wenigen Monaten, können die Verantwortlichen bemerkenswerte Erfolge verzeichnen.
Die Frau hinter der Initiative
Dr. Alexa Krumme ist fest verankert in Reinickendorf und im angrenzenden Umland. In der modernen Sprechweise würde man sagen: Sie ist gut vernetzt. Ursprünglich in Göttingen geboren, zog sie 1997 in die nördlichen Hauptstadtgefilde, wohnt jetzt in Hohen Neuendorf. Dr. Alexa Krumme, verheiratet und Mutter dreier erwachsener Kinder, ist von Berufs wegen Fachärztin für Gynäkologie. Zusammen mit ihrem Ehemann und einem weiteren Kollegen betreibt sie drei Gemeinschaftspraxen – in Frohnau, Wittenau und Birkenwerder.
Ein Helfer-Gen, das bewegt
Die engagierte Ärztin hilft nach bestem Wissen und Gewissen nicht nur ihren Patienten. Vielmehr scheint sie ein generelles Helfer-Gen zu besitzen, welches nun noch konkretere Formen angenommen hat, als ohnehin schon. Bereits vor rund dreißig Jahren lernte Dr. Krumme Kenia kennen, promovierte hier 1996. Die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort berührten sie emotional und ließen sie nicht los.
Von Spenden zur aktiven Hilfe
Seit zehn Jahren engagiert sich Alexa Krumme bei „German Doctors“, zunächst nur passiv mit Spenden. 2023 wird sie dort selbst aktiv, entdeckt so ihren früheren Aufenthaltsort Kenia aufs Neue. Die Organisation leistet in vielen Armutsländern medizinische Versorgung und setzt auf Hilfe zur Selbsthilfe, etwa durch die Ausbildung lokaler Fachkräfte.
Pullover als Schlüssel zur Bildung
Im April 2024 ruft Alexa Krumme das Projekt „Pullover für Kenia“ ins Leben und gründet im Oktober einen Verein zur Förderung der Entwicklungsarbeit mit 30 Mitgliedern. „Ein Pullover bedeutet oft mehr als eine warme Mahlzeit“, erklärt sie. In Nairobi sind Pullover Teil der verpflichtenden Schuluniform, die von den Eltern finanziert werden muss – eine große Hürde für viele Familien in den Slums.
Leben in Mathare: Die Realität der Slums
In Mathare, dem größten Elendsviertel Nairobis, leben rund eine halbe Million Menschen unter widrigsten Bedingungen. Verschläge aus Wellblech, keine Strom- oder Wasserversorgung und Bandenkriminalität prägen den Alltag. Genau hier setzt das Hilfsprojekt an, um Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.
Produktion vor Ort: Nachhaltig und effektiv
Die Initiative hat in den ersten Monaten durch Spenden beeindruckende Fortschritte gemacht. Alexa Krumme reiste selbst nach Mathare, kaufte eine Strickmaschine und stellte zwei Strickerinnen ein, um vor Ort zu produzieren. Zwischen April und August wurden 880 Pullover für sieben Schulen gefertigt und feierlich übergeben.
Benefizkonzert bringt 5.000 Euro ein
Um weitere Gelder zu sammeln, setzt die Initiative auf kreative Ideen. Ein Benefizkonzert am 11. November im LabSaal Lübars brachte über 5.000 Euro ein. Vier Musiker des Konzerthausorchesters Berlin spielten Werke von Händel, Rossini und Bartók – jeder Ton für den guten Zweck.
Weitere Hilfe ist gefragt
Die Nachfrage nach Unterstützung wächst stetig, und die gesammelten Gelder sind weitgehend aufgebraucht. Weitere Pullover für Kenia sind in Arbeit. Spenden sind jederzeit via PayPal an dr.alexakrumme@gmail.com möglich.