Märkisches Viertel – Seit Oktober 2018 nahm das Thomas-Mann-Gymnasium an dem EU geförderten, internationalen Erasmus-Plus-Projekts „We Always“ teil. Über zwei Schuljahre erstreckend reisten 24 Schüler nach Ungarn, Frankreich und Spanien und trafen Jugendliche der anderen drei Länder, um gemeinsam an Projekten zum europäischen Kulturerbe zu arbeiten.
Der inhaltliche Schwerpunkt des deutschen Teil des Projektes war die deutsch-deutsche Teilung Berlins und insbesondere die Geschichte der Berliner Mauer als Zeugnis der Teilung und Wiedervereinigung. Dafür entwickelten die Schüler des Thomas-Mann-Gymnasiums ein Nutzungskonzept für den erst kürzlich entdeckten und mittlerweile unter Denkmalschutz gestellten Rest der Berliner Mauer in der Nähe des S-Bahnhofs Schönholz. Mitte Dezember wurde die Dokumentationsausstellung mit Live Performances der europäischen Partnerländer Frankreich, Spanien und Ungarn vom stellvertretenden Schulleiter Jan Liedtke eröffnet.
Unter dem Namen „We always – Mauern, Wege und wir“ wurden digitale Infopoints auf einer mit Puzzleteilen dekorierten Mauer präsentiert. Nach dem Einlesen der QR-Codes kann man weitere Informationen zum Mauerbau, Mauerfall, Maueropfern und auch einem Zeitzeugen-Interview bekommen. Das absolute Highlight war die per Beamer an die Mauer projizierte zuvor von Schülern programmierte 3D-Fluchtszene.
Dazu besuchten die Schüler den Workshop „Denkmalkonzept in VR“ im meredo Medienkompetenzzentrum und lernten, wie man dies als virtuelle Realität mit der App CoSpaces programmiert. „Es ist unglaublich mit welchem extremen, zeitintensiven Engagement die Schüler außerhalb des Unterrichtes an der Einbindung der QR-Codes gearbeitet haben“, berichtete Projektleiterin Meike Deimel.
Auf den Puzzleteilen haben die Schüler auf der Vorderseite länderspezifische Bilder aus den Bereichen Essen, Sport, Kunst und Tradition dargestellt, welches auf den Puzzle-Rückseiten näher erläutert wurde. Ebenso haben sich Vertreter aller vier Länder an einem „Singing Workshop“ beteiligt und präsentierten dann die selbstkreierte, mehrsprachliche Version des Soundtracks „Try Everything“.
Anschließend nahmen die Schüler die Puzzelteile von der Wand und schufen damit einen langen Weg entlang der Mauer. Schüler und Lehrer sind sich einig: „Wir wünschen uns sehr, dass unser Projekt auf dem Mauerstück in Schönholz als digitaler Lernort verwirklicht werden kann.“
Daniele Schütz Diener
Der stellvertretende Schulleiter Jan Liedtke eröffnete die Ausstellung.