RAZ. Ein Begriff. Zwei Medien.

Ein Stofftier Fuchs sitz neben einem Warnschild
Warnzeichen: Nicht nur auf die üblichen Verdächtigen achten! Collage: du

Weißer Rauch und wilde Schweinereien? 

Unsere Fuchskolumne in der RAZ

„Weißer Rauch schwängert dermaßen die Luft, dass man davon Hustenreiz bekommt. Allerorten werden mehr oder weniger kompetente Amts-Nachfolger präsentiert oder konklaviert“, resümiere ich aufwärts Richtung meines Schulterquäler-Fuchses. „Auch in Berlin steht nach dem Rücktritt unseres Vorzeige-Kultursenators Joe Chialo eine Neubesetzung ins (Ratlos-)Haus“ – „Zurückgetreten oder zurückgetreten worden?“, füchselt es mokant von oben herab.

„Laut MoPo soll Musikmanager Chialo wohl ohnehin heillos überfordert gewesen sein. Als er sich dann auch noch Kürzungs-Kais rigorosem Kultur-Sparkurs widersetzte, war‘s aus mit der Geduld des Regierungschefs.  Ungeduldig sind auch die Schweizer. Die Eidgenossen platzieren in Erwartung möglicher Invasoren schon mal Sprengladungen unter ihren Brücken …“– „Das müsst ihr Deutschmenschen ja zum Glück nicht. Ihr könnt einfach eure Brücken so belassen, wie sie sind. Die krachen ohnehin von alleine ein.“

„Apropos Krachen: Derweil purzeln Trumps Beliebheitswerte kellerwärts.“– „Das hat mit Schwarzrot gemeinsam, nur dass Fritzens Koalitionäre schon vor der offiziellen Amts-Übergabe abgerutscht sind.“ – „Schlau handelt jedenfalls der RAZ-bekannte Jens Spahn, er hält sich erstmal aus der Regierung raus und führt stattdessen bis zu eventuellen Neu-Neuwahlen die Unions-Fraktion.“ – „Wenn das mal nicht wie bei euren Römermenschen Caesar und Brutus endet.“ 

„Zu Ende ist jedenfalls die Zeit des leeren Wildschwein-Geheges bei deinem Fuchswald: Jetzt wurden Keiler und Bache eigens vom Stadtforstamt Uelzen rangekarrt. Wenn die zwei Vierbeiner sich zu gängigen arterhaltenen Schweinereien hinreißen lassen, darf im nächsten Frühjahr mit Frischlingen gerechnet werden“ – „Ein Rätsel bleibt nur, warum statt der teuren Niedersachsen-Importe keine wilden Nordberliner Vorgarten-Randalier-Schweine eingefangen und ins Gehege verfrachtet wurden. Euer gesunder Bürgerverstand war hier wohl nicht gefragt.“

„Mehr mitbestimmen können Reinickendorfer bei der Online-Bürger-Befragung sowie beim Tag der Städtebau-Förderung: Vom Letteplatz bis hin zum Kultur-Frühlingsfest rund um die Segenskirche in der Auguste-Viktoria-Allee.“

Um gefährliche Gedanken-Kultur geht’s indes – demnächst live in Tegel. Im Rahmen der ‚Woche der Meinungsfreiheit‘ führt das Kanttheater in der HuBi am 23. Mai „1984“ auf. vor über 70 Jahren schrieb George Orwell diese Anti-Utopie über Big Brothers Missbrauch von Macht und Sprache. Unser Kulturstadtrat Harald betont, dass „Orwells 1984 keine Warnung von gestern ist, sondern ein hochaktueller Appell an unsere Gegenwart.“

„Nehmt ihr Menschen euch bloß vor den Freiheits-Feinden in Acht. Da geht nicht nur um die üblichen blaubraunen Verdächtigen. Manchmal stülpen sich die Enkel von Big Brother auch den Schafspelz der Demokratie-Förderung über. Da müsst ihr Zweibeiner höllisch aufpassen!“

„Es würde schon reichen, wenn Du Fuchs dich von meiner Schulter entfernst und bis zum nächsten Frühjahr auf die Schweinebande im Fuchswald-Gehege aufpasst.“

Füchslichst Reineke F. und Mitstreiter

Reineke F.

Meist frohgemuter Freigeist, bisweilen Friedenshetzer, vor allem aber fuchsfrech: So der süßplüschig anzuschauende, dem Bezirkswappen entsprungene Sati(e)refuchs Reineke F., der weitaus seltener im Fuchswald abhängt, als schwergewichtig auf der Schulter seines Schreibers herumzulümmeln, um über bezirkliche Ungereimtheiten völlig unplüschig zu lästern.