„Wir stehen vor einem Rätsel“

Frohnau – Die Anwohner der Schönfließer Straße sind zunehmend frustriert, da sie seit zweieinhalb Jahren Baustellen und Verkehrsbehinderungen hinnehmen müssen, ohne die Notwendigkeit dieser Maßnahmen nachvollziehen zu können. Ursula Koss-Wellbrock wandte sich an die RAZ, um ihre Sorgen zu teilen, da die Planungen und behördlichen Abläufe immer undurchsichtiger erscheinen. Besonders problematisch empfindet sie die lange Sperrung einer Straßenseite direkt vor ihrer Haustür, die immer wieder zu gefährlichen Situationen führte.

Die Verbindungsstraße erstreckt sich vom Frohnauer Verkehrsknotenpunkt am Pilz an der B96 bis zur Landesgrenze hinter dem Frohnauer Friedhof und verläuft unter dem Namen Neubrückerstraße weiter. Sie erschließt nicht nur das gesamte Siedlungsgebiet südlich des Stolper Feldes, sondern auch die Sportanlagen „Am Poloplatz“ und das Erholungsgebiet „Lesserpark“.

Regenwassermanagement und nachträgliche Asphaltarbeiten

Zwischen September 2022 und Mai 2024 fanden in der Schönfließer Straße Sanierungsarbeiten im Rahmen des Regenwassermanagement-Plans statt. Dazu gehören auch Bauarbeiten an der Senheimer Straße, Markgrafen- und Gollanczstraße, zu denen großräumige Umleitungen einhergehen. Im August 2024 mussten weitere Sperrungen vorgenommen werden, um Mängel am Asphalt zu beheben.

Feuerwehr Frohnau durch Baustellen beeinträchtigt

Ein weiteres Problem entstand durch eine nicht nachvollziehbare Maßnahme: Im Januar des letzten Jahres wurde die neue Wache der Freiwilligen Feuerwehr Frohnau in der Senheimer Straße eröffnet. Doch da diese Straße weiterhin auf unbestimmte Zeit Baustelle bleibt, müssen die Feuerwehrfahrzeuge zwangsläufig die Schönfließer Straße nutzen, um zum Zentrum oder zur B 96 zu gelangen.

Verkehrsknotenpunkt Pilz wird zur Gefahrenzone

Besonders kritisch ist die Situation an der Einmündung zum Pilz, wo sieben Straßeneinfahrten aufeinandertreffen. Autofahrer müssen am Stoppschild halten, um die Verkehrslage zu überblicken. Allerdings bleibt die Sicht oft versperrt, sodass viele Fahrzeuge erst in der Zeltinger Straße anhalten müssen. Hinzu kommt, dass lange BVG-Gelenkbusse und LKWs, die zur Autobahnauffahrt Stolpe unterwegs sind, häufig die Zeltinger Straße blockieren.

Unverständliche Fahrbahnverengung führte zu Chaos

Ein weiterer, viel kritisierter Punkt war die unerwartete Fahrbahnverengung im Frühjahr 2024. Der verbreiterte Gehweg nahm eine komplette Fahrspur ein, wodurch sich die Verkehrslage weiter zuspitzte. Weder Anwohner noch Verkehrsteilnehmer konnten den Grund für diese Maßnahme nachvollziehen. Frau Koss-Wellbrock berichtete von etlichen brenzligen Situationen: Autos blockierten die Engstelle, sodass die Feuerwehr selbst mit Blaulicht nicht passieren konnte. Immer wieder kam es zu Beinahe-Kollisionen und kleineren Blechschäden durch Ausweich- oder Parkmanöver.

Engstelle zurückgebaut – Fragen bleiben

Nach massiven Protesten wurde diese umstrittene Verengung nun endlich zurückgebaut. Die Engstelle verfügt nun wieder über zwei Fahrbahnen, sodass Feuerwehrfahrzeuge und andere Verkehrsteilnehmer problemlos ausweichen können. Frau Koss-Wellbrock zieht ein nachdenkliches Fazit: „Wir stehen vor einem Rätsel – sowohl, was die ursprüngliche Baustellenplanung betrifft, als auch die verzögerte Rücknahme dieser unsinnigen Maßnahme.“