Reinickendorf/Bezirk – Wer in Zeiten von Corona vor Ausflügen zurückschreckt, hat jetzt die Möglichkeit, mit einer neu veröffentlichten Website Berlins wichtigsten Beitrag zur Architekturgeschichte virtuell zu erkunden. In Reinickendorf ist die Weiße Stadt dort vertreten. Insgesamt geht es um die 1920er-Jahre, eine Dekade, die Berlins Selbstverständnis und Fremdbild bis heute prägt. Auch im Wohnungsbau wurde Neuland betreten. Wie es dazu kam, schildert und illustriert ebenfalls diese Website www.welterbe-siedlungen-berlin.de
„2008 wurden sechs besonders herausragende, zwischen 1913 und 1934 entstandene Ensembles zum UNESCO-Welterbe erklärt. Dies hebt sie in den Rang von Stätten mit herausragendem und universellem Wert für die Menschheitsgeschichte. Berlins jüngstes Welterbe umfasst neben der Weißen Stadt die Gartenstadt Falkenberg, die Siedlung am Schillerpark, die Britzer Hufeisensiedlung, die Wohnstadt Carl Legien und die Ringsiedlung Siemensstadt“, heißt es zum Hintergrund. „Ihre politische und gestalterische Umsetzung lieferte Antworten auf drängende Fragen, die sich angesichts der Industrialisierung in vielen Metropolen Europas stellten. Fast dieselben Fragen sind angesichts des fortschreitenden Wertewandels, Wohnraummangels und zunehmender sozialer und ökologischer Verunsicherung auch für die jüngere Generation heute wieder hochaktuell: Wie wollen wir wohnen und leben? Was macht gute Architektur aus? Was kann die Politik für die Menschen tun?“
Online-Live-Event zu „Vielfalt Moderne | Moderne Vielfalt“ am 7. Juni
Übrigens: Am kommenden Sonntag, 7. Juni, lädt das Landesdenkmalamt Berlin ab 11 Uhr dazu ein, Berlins vielfältiges Erbe der Moderne online zu erleben. In einem Online-Event und unter dem Motto „Vielfalt Moderne | Moderne Vielfalt“ wird eine Epoche umrissen, in der sich ein radikaler Wandel in Kunst, Architektur und Gesellschaft vollzog.
Nach Grußworten durch Senator Dr. Klaus Lederer und Christine Edmaier, Präsidentin der Architektenkammer Berlin, folgt eine Einführung in das Thema durch den Berliner Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut. Im Anschluss führen die beiden Berliner Kuratoren Robert K. Huber und Ben Buschfeld durch das abwechslungsreiche Programm mit zehn Beiträgen zu mehr und weniger bekannten Anlagen der Architekturmoderne. Danach folgen gleich zwei Film-Premieren, die jeweils eigene Einblicke in die sechs, zwischen 1913 und 1934 entstandenen Berliner Welterbe-Siedlungen erlauben und auch nach dem 7. Juni online abrufbar sein werden.
Live-Stream am 7. Juni ab 11.00 unter www.youtube.com/watch?v=6L5fgyyVTv4
Weitere Informationen
Neben Berlin halten auch noch weitere der insgesamt 46 deutschen Welterbestätten digitale Angebote bereit. Entsprechende Links finden Sie unter www.unesco-welterbetag.de