Frohnau – Es gab früh am Morgen einen lauten Knall – und viele Frohnauer wurden unsanft geweckt. Es war Samstag, der 18. November 2023. In der Filiale der Deutschen Bank an der Welfenallee 3-7 hatten Diebe gegen 5.20 Uhr zwei Bankautomaten im Vorraum des Geldinstituts in die Luft gesprengt. Das Alarmsystem wurde ausgelöst, doch waren die Einsatzkräfte zu spät am Tatort. Die Täter waren mit ihrer Beute bereits verschwunden. Zurück blieb ein Ort der Verwüstung.
Der Raum, in dem sich die Automaten befanden, wurde völlig zerstört, Wände waren herausgerissen, Glas zerborsten und von der Decke hing die Verkleidung herunter, Anwohner mussten kurzfristig das Gebäude verlassen.
Nun sind die Wände und der Eingang mit Holzbrettern verschlossen, die Filiale ist leergeräumt. Nur noch wenige Möbel und eine Kaffeemaschine stehen im leeren Raum der großen Filiale.
Vor zehn Jahren hatte sich das Investment & FinanzCenter der Deutschen Bank besonders für die in Frohnau und Umgebung lebende ältere Generation stark gemacht und eigens eine Spezialberaterin Vermögen Generationen ins Haus geholt, die die älteren Kunden über Testament, Erspartes, Nachfolgeregelungen oder Stiftungen unentgeltlich und umfangreich informierte.
Jetzt hängt ein Plakat im Fenster, auf dem steht, dass die Filiale „bis auf weiteres geschlossen“ bleibt. „Diese Filiale steht Ihnen aufgrund von Vandalismusschäden bis auf Weiteres nicht mehr zur Verfügung.“
Auch die Kunden der Filiale erhielten ein Schreiben: „Ein Schreiben mit guten Neuigkeiten für uns, denn eine neue Filiale ist nun für uns da“, schreibt ein Bankkunde sarkastisch. Doch die Filiale sei nicht neu und schon gar keine gute Alternative. Denn es handelt sich um die Filiale der Deutschen Bahn in der Schloßstraße in Tegel. „Aus zwei Kilometern nach Frohnau werden 6.5 Kilometer in die Stadt. Aus zehn Minuten Fahrzeit mit dem Auto werden knapp 30 Minuten, plus Verkehr, plus Parkplatz suchen. In Frohnau gab es einige Parkplätze hinter der Bank sowie am Zeltinger Platz. In Tegel kann man entweder im Tegel Center oder im „Parkhaus“ am Tegeler Hafen parken und von dort aus zu Fuß laufen“, macht er seinem Ärger im Internet Luft.
Mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln sei man mehr als eine halbe Stunde je Richtung unterwegs und muss entweder umsteigen oder einen längeren Spaziergang in Kauf nehmen. Mit dem Fahrrad sei es ebenfalls knapp eine halbe Stunde entlang der Hauptverkehrsstraße und mit relativ wenig brauchbaren Radwegen. Eine Alternative sei die Postbank am Zeltinger Platz, doch dort ist der SB-Bereich – anders als zuvor bei der Deutschen Bank an der Welfenallee – sonntags geschlossen. „Alles in allem also keine guten Neuigkeiten. Jedenfalls nicht für uns. Langsam wirklich mal Zeit, die Bank zu wechseln“, fügt der Kunde abschließend hinzu.
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Zur Archivmeldung über die Sprengung