Bezirk – Die RAZ ist nun auch zu hören! Im Januar ist die erste von zwölf Folgen des neuen RAZ Podcasts gestartet. In „RAZ aus’m Rathaus – die Arbeit der Bezirksverordneten in Reinickendorf“ spricht unser Autor Bertram Schwarz mit der Vorsitzenden der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Kerstin Köppen. Er kann auf der Website www.raz-zeitung.de abgerufen werden.
Was macht die BVV Reinickendorf?
BVV – diese Abkürzung kommt oft vor in Beiträgen, in denen es um politische Themen geht und insbesondere um die Arbeit der Bezirksverordneten. Das sind Politiker der Parteien, die von den Reinickendorfern gewählt worden sind, um die Geschicke des Bezirks zu lenken. Die BVV Reinickendorf hat 55 Abgeordnete von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, AfD, Die Linken, FDP und drei fraktionslose Verordnete. Die meisten Sitze hat die CDU mit 25. Damit stellt sie die Vorsteherin und die Bezirksbürgermeisterin.
Kerstin Köppen im Gespräch
In der ersten Folge unseres RAZ Podcasts berichtet Kerstin Köppen über ihre Aufgaben als Chefin des Bezirksparlaments, über die erste Sitzung im neuen Jahr, in der ein recht „rauer Ton“ herrschte, und über Zwischenrufe, die sie auch schon mal wegen der schlechten Akustik im BVV-Saal überhört. Sie erzählt, dass sie sich wünsche, dass auch bei so hochstrittigen Vorgängen wie der Verantwortung für die orange Parkbank „sachlicher diskutiert“ werde: „Aber manchmal kochen die Emotionen hoch“, sagt Köppen dann doch verständnisvoll.
Aufruf zur Beteiligung
Sie betont des Weiteren die Möglichkeiten, dass Reinickendorfer vor jeder Sitzung Fragen an die Verordneten stellen oder in Ausschüssen mitarbeiten können. Köppens Appell: „Macht mit, sitzt nicht mit dem Po auf der Couch, sondern Hintern hoch und aktiv werden.“ Sie mag es nicht, wenn immer nur geschimpft werde.
Doppelte Verantwortung: Politik und Beruf
Und sie berichtet, dass sie neben der Arbeit als Vorsteherin Vollzeit in ihrem Reisebüro in Borsigwalde tätig ist – in ihrem Traumberuf, den sie vor vielen Jahrzehnten auch erlernt habe. Beide Aufgaben nehmen gleich viele Arbeitsstunden in der Woche in Anspruch; dennoch wirkt sie im Gespräch kein bisschen erschöpft, lacht viel und gibt auf alle Fragen bereitwillig Auskunft.
Transparenz bei der Bezahlung
Auch bei der Bezahlung als Vorsteherin ist sie völlig transparent. Sie nennt im Podcast die genauen Summen für sich, Fraktionsvorsitzende und Verordnete. Die Aufwandsentschädigungen seien an die Diäten der Mitglieder des Abgeordnetenhauses Berlin gekoppelt. Die Bezirksverordneten bekommen 15 Prozent dessen, was Abgeordnete erhalten. Zu ihrer eigenen Bezahlung sagt sie etwas, was in der Politik sonst fast nie vorkommt. Es sei „zu viel“. Sie habe das an entscheidender Stelle mehrfach gesagt, doch kein Gehör gefunden.
Sondermittel für Reinickendorfer Projekte
Nach etwa einer halben Stunde Gespräch in ihrem Amtszimmer werden die Mikrofone abgeschaltet. Aber dann fällt ihr noch etwas ein: Die BVV habe jährlich 60.000 Euro an Sondermitteln zur Verfügung. Diese werden an Projekte im Bezirk vergeben. Jeder könne sich dafür bewerben.
Nächste BVV-Sitzung
Die nächste Sitzung der BVV findet am 12. Februar, 17 Uhr, statt. Sie ist öffentlich und tagt im Saal im 3. Stock des Rathauses, Eichborndamm. Anmeldung nicht erforderlich.
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