RAZ. Ein Begriff. Zwei Medien.

ansicht eines gebäudes mit bauzaun
Nichts Neues: Das Paracelsusbad wird wohl noch länger eingerüstet bleiben. Foto:fle

„Para“ bleibt Dauerbaustelle 

Sanierung des Bades zieht sich noch länger hin

Reinickendorf – Das Gebäude ist bis zum Dach eingerüstet, und Bauzäune umgeben das große Gelände an der Roedernallee 200-204. Das ist seit 2019 so, seitdem die Sanierungsarbeiten am Paracelsus-Bad begannen. 

Keine Frage, das „Para“, wie das Paracelsus-Bad liebevoll bei den Reinickendorfern genannt wird, ist nicht irgendein Bad. Es entstand als das erste Hallenbad nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde in zehn Jahren von 1957 und 1967 gebaut. Und natürlich ist das denkmalgeschützte Gebäude in die Jahre gekommen und bedurfte dringend einer Sanierung. Doch wie umfangreich diese letztlich ausfällt, hat man scheinbar gehörig unterschätzt. 

Kurz vor dem Sanierungsbeginn im Jahr 2019 hieß es noch, dass die Kosten rund 8 Millionen Euro betragen und die Sanierung zwei Jahre dauern würden. Doch mittlerweile sind fast sechs Jahre vergangen. Und auch die Kosten korrigierte der Berliner Senat bereits 2023 auf 23,3 Millionen Euro. 

Die Sanierungsarbeiten umfassen Instandsetzung der Fassade, Beseitigung von Schadstoffen und Feuchtschäden, die Betonsanierung, eine Dämmung des Daches sowie die Sanierung des Foyers und des Treppenhauses: Des weiteren muss ein zweites Treppenhauses als Fluchtweg gebaut werden, es müssen neue Fenster inklusive Stahlkonstruktion installiert, der Umkleidebereich und die sanitären Anlagen saniert und die technischen Anlagen erneuert werden. 

„Die Verzögerungen kamen zustande, da nach Start der Sanierungsarbeiten größere Schäden der Bausubstanz festgestellt wurden als ursprünglich absehbar“, erklärt Martina van der Wehr, Redakteurin Kommunikation der Berliner Bäder-Betriebe. „Neben erhöhten Brandschutz- und Denkmalschutz-
auflagen kamen die nicht vorhersehbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Baubranche zum Tragen, die einen eingeschränkten Baubetrieb nach sich zogen.“  Die notwendige Beseitigung von Vandalismus-Schäden und Schwierigkeiten mit dem Planer hätten weitere Verzögerungen mit sich gezogen. „Aufgrund der Schwierigkeiten erfolgte in 2024 schließlich eine Trennung vom bisherigen Planungsbüro.“, fügt sie hinzu. So habe ein neues Ausschreibungsverfahren durchgeführt werden müssen, das einige Zeit in Anspruch nahm. Derzeit würden die Arbeiten durch einen Interims-Bauleiter betreut. 

Neben der Sanierung des Bades ist auch der Bau eines Freibades mit Liegewiese geplant. „Die Arbeiten laufen weiter und der in Ausschreibung befindliche Planer wird auch mit der Planung des Außenbeckens beauftragt werden“, erklärt van der Wehr.

Wann die Bauarbeiten beendet sein werden und das Para wieder eröffnet wird, steht nicht fest. Das gilt auch für den Bau und die Eröffnung des Freibades.

Christiane Flechtner

Christiane Flechtner ist seit mehr als 30 Jahren als Journalistin und Fotografin in Reinickendorf und auf der ganzen Welt unterwegs. Nach 20 Jahren bei der Lokalzeitung Nord-Berliner ist sie seit der ersten Ausgabe mit im Team der Reinickendorfer Allgemeinen Zeitung und anderer Verlagsmedien. Sie arbeitet außerdem als freie Journalistin und Fotografin bei „Welt“, Berliner Zeitung und anderen Zeitungen in Deutschland, Österreich und Luxemburg sowie für u. a. Reise-, Wander- und Tiermagazine.