Tegel – Das Landesdenkmalamt Berlin hat den ehemaligen Tanzsaal an der Buddestraße 13 in Tegel unter Denkmalschutz gestellt. Das teilt es am heutigen Dienstag (24. September) mit. Dabei heißt es von der Behörde auch, dass sie für 2025 “zur Unterstützung der Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen” dort Fördermittel in Aussicht stelle.
“Über viele Jahrzehnte im Verborgenen”
Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut betont, von den einst zahlreichen Berliner Fest- und Tanzsälen seien heute nur noch wenige vorhanden, viele hätten durch Umbauten ihre ursprüngliche Optik verloren: “Da der Tanzsaal in Tegel über viele Jahrzehnte im Verborgenen lag, wurde seine Gestaltung bewahrt und kann mit Hilfe einer denkmalgerechten Sanierung und Restaurierung nun wieder in neuem Glanz erstrahlen.“
Eigentümer Djadda freut sich über Neuigkeit
Der Eigentümer des als “Trapp’s Festsäle” Anfang des letzten Jahrhunderts errichteten Baus an der Buddestraße ist Hamid Djadda. Der freute sich über die Neuigkeit: “Ich habe den Bau vor über zehn Jahren gekauft und musste lange warten, bis ich den Saal in seiner gesamten Höhe und Gestaltung sehen konnte. Die imposante Decke, die Empore mit Stuck, die Reste des roten Samt-Vorhangs auf der Bühne – es wird Zeit, dass neues Leben und eine neue Nutzung in den Saal kommen!”
2022 hatte Djadda bereits die Ferdinand-von-Quast-Medaille des Landesdenkmalamts bekommen, damals für den Erhalt und die Sanierung der AVUS-Tribüne.
Geschichte des Saals
Der als „Trapp’s Festsäle“ eröffnete Bau wurde 1900-1901 nach Plänen des Maurermeisters und Bauunternehmers Hermann Valtink errichtet. Zu seiner Bauzeit befand er sich in einem neu erschlossenen Teil Tegels, der sich vom Dorf ausgehend zum 1893 errichteten Bahnhof immer mehr verdichtete. Mieter und Namensgeber war der Wirt Wilhelm Trapp, der den Saal sowie ein Gasthaus mit Kegelbahn betrieb. Bei den Tanzveranstaltungen spielten kleine Orchester, für Speisen und Getränke sorgte das bis heute erhaltene Ecklokal. Nach nur etwa 10 Jahren musste der Betrieb aufgrund des Ersten Weltkriegs eingestellt werden. 1919 ließ der neue Eigentümer Fritz Joschek den Saal zu einem Lichtspieltheater umbauen. Der „Filmpalast Tegel“ war mit seinen über 600 Sitz- und Stehplätzen das erste Tegeler Großkino. Mit der Errichtung der Berliner Mauer wurde der Kinobetrieb aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage eingestellt. Durch die Umnutzung zu einem Supermarkt wurde eine Zwischendecke eingezogen, sodass der Tanzsaal im Innern nicht mehr erkennbar war.