RAZ. Ein Begriff. Zwei Medien.

ein Oldtimer steht an einer Straße
Die Plakette für das schönste Fahrzeug des Treffens erhielt dieser Mercedes-Benz 190 SL. Fotos: kbm

Oldtimer auf dem Catwalk

Heinsestraße wurde zur Meile für seltene Fahrzeuge

Hermsdorf – Am 18. Mai wurde die Heinsestraße zum Paradies für Automobil- und Motorradliebhaber. Der neu gegründete „Heinsestraße e.V. Gewerbeverein Reinickendorf“ hatte das früher in Frohnau stattfindende Oldtimer-Treffen nach Hermsdorf geholt. 200 Fahrzeuge wurden erwartet. Für das kulinarische und kunsthandwerkliche Rahmenprogramm auf den Bürgersteigen waren elektrische Leitungen erforderlich, deren Querungsschutz für manch tiefliegende Karosse eine echte Herausforderung bedeutete. Davon merkten die Besucher nichts, die später begeistert auf dem Fahrdamm flanierten und eine beeindruckende Vielfalt an liebevoll gepflegten Klassikern bewundern konnten. Wer nicht lange laufen wollte, konnte die Schätze am Straßenrand vom Velo-Taxi „Rasender Radek“ aus betrachten. 

Vom seltenen Vorkriegsmodell bis zum kantigen Kultwagen der 70er war die Palette farbenfroh und breit gefächert. Das strahlende Frühlingswetter lockte hunderte Besucher an, die sich auch durch einen Regenschauer zur Mittagszeit nicht stören ließen. Nach der Begrüßung durch Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner und Veranstalterin Mareike Seefluth, gratulierte Sponsor Christian Wolter der Vorsitzenden des Gewerbevereins. Mareike Seefluth bedankte sich ausdrücklich bei allen behördlichen Stellen, die für die Organisation unbürokratisch zur Seite standen. Neben einem Bühnenprogramm mit Profis und gastronomischen Talenten zog es die Besucher besonders zur Siegerehrung in den Lounge-Bereich. 

Die Plakette für das schönste Fahrzeug des Treffens erhielt ein stilvoller Mercedes-Benz 190 SL, ein Klassiker der 1950er Jahre in elegantem Grau, der mit glänzendem Chrom, makellosem Verdeck und gepflegten Innenraum überzeugte. 

Eine besondere Würdigung erhielt Robin Ginter mit einer Ehrenurkunde für seinen Einsatz für die Bewahrung automobiler Zeitgeschichte und für seinen Riley aus dem Jahr 1937. Er berichtet, dass von diesem seltenen britischen Klassiker mit sportlichem Charakter nur 130 Exemplare existieren. Das exotisch wirkende Fahrzeug mit Aluminium-Chassis auf Holzrahmen hat eine stromlinienförmige Limousinen Form mit Heckschräge und eine markant geneigte Frontscheibe, dazu freistehende Kotflügel mit Drahtspeichenrädern. Er hat dieses nach Horst Ginter benannte Fahrzeug 2019 aus Australien nach Deutschland geholt. 

Ein weiteres ausgezeichnetes Highlight kam aus der Kategorie „originellstes Zweirad“. Die Wahl fiel auf einen außergewöhnlich restaurierten Motorroller in Beige-Blau mit passendem Anhänger. Das Gespann sorgte für begeisterte Gespräche unter Liebhabern der 50er-Jahre-Designs. Die Detailverliebtheit bei diesem kultigen Motorroller aus der ehemaligen Tschechoslowakei machte ihn zum echten Publikumsliebling. Die „Cezeta Typ 501“ wurde u. a. auch „Torpedo“ genannt.

Karin-Brigitte Mademann