Heiligensee – „Lasst uns anfangen“, sagt Dirigent Bernhard Meier und hebt seinen Taktstock. In der Mehrzweckhalle der Grundschule in den Rollbergen ertönen die ersten Töne der rund 25 Musikerinnen und Musiker.
Es ist das Reinickendorfer Blasorchester Hastetöne, das hier an einem Mittwochabend für ein besonderes Konzert probt: ein „Musikalisches Picknick auf dem Heiligenseer Nordfeld, zu dem die Landwirtsfamilie Zorn gemeinsam mit dem Alphor-norchester Alphorn.Berlin und dem Blasorchester Hastetöne am Samstag, 19. Juli, von 15.30 bis 17 Uhr, einlädt.
„Sie machen Picknick und wir die Musik dazu“, heißt es in der Einladung. „Kommen Sie mit der ganzen Familie, bringen Sie Ihr Picknick, Getränke, Kaffee und Kuchen mit und nehmen auf der Wiese auf einer Decke oder auf Stühlen Platz. Bauer Zorn wird seine bekannten Bratwürste und Softdrinks anbieten.“
Auf einem Feld mit den Kühen im Hintergrund hat das große Orchester noch nie gespielt, obwohl es in diesem Jahr 45 Jahre existiert. „Das ist eine neue Erfahrung für uns, und wir freuen uns sehr auf das Konzert“, erklärt der Vereinsvorsitzende Christian Segieth und fügt hinzu: „Mal sehen, wie die Kühe auf unsere Musik reagieren.“
Begonnen hat alles im Jahr 1980, als sich eine Gruppe von sieben Reinickendorfern zusammenfand, die dem Jugendorchester „Junges Ensemble Berlin“ entwachsen waren, um gemeinsam Blasmusik zu machen. Sie gründeten ein eigenes Orchester, das seit 2002 auch ein eingetragener Verein ist. Seitdem halten die Musiker, die zum Großteil aus dem Fuchsbezirk kommen, regelmäßige Proben ab und haben bis zu zehn Auftritte pro Jahr – ob im Britzer Garten, im Hospiz in Hermsdorf oder in Tagespflegeeinrichtungen oder gar beim Berlin-Marathon. „Da stehen wir mit dem Orchester seit vielen Jahren an der Reinhardtstraße in Mitte – ein großartiges Erlebnis, die Läuferinnen und Läufer anzufeuern“, sagt der Vereinsvorsitzende. Am vergangenen Sonntag unterstützte das Orchester auch die Fronleichnamsprozession in Reinickendorf.
Das Orchester spielt ganz unterschiedliche Stilrichtungen, von klassischer Blasmusik bis zu Märschen und böhmischen Polkas, von volkstümlichen Weisen bis zu Berliner Melodien, Swing und Schlager und Musicalmelodien. Das Reportoire von Hastetöne umfasst rund 80 verschiedene Musiktitel. „Heute sind wir mehr als 40 Vereinsmitglieder, aber es sind nur noch drei der Gründungsmitglieder dabei – meine Frau Gundula an der Flöte, mein Schwager Raimund mit der Tuba und ich mit dem Baritonhorn“, sagt Segieth und fügt hinzu: „Wir freuen uns auch über neue Mitglieder.“ Allerdings sollten ein paar Vorkenntnisse vorhanden sein. „Wer Interesse hat, kann sich gern bei mir per E-Mail an blasorchester@segieth.org melden oder schaut am 19. Juli auf dem Feld in Heiligensee vorbei.“
Für das Musikalische Picknick, das vom Bezirksamt gefördert wird, ist der Eintritt frei. Die Veranstaltung findet allerdings nur bei schönem Wetter statt. Infos dazu: www.blasorchester-hastetoene-berlin.de